(*14.9.1902, +9.6.1999)
Kläre Hoschek-Mühlheim wurde in Kaltern bei Bozen in eine vornehme, kunstsinnige Familie hineingeboren. Sie besuchte Schulen und Institutionen in Südtirol, Italien und Deutschland, lernte im Alter von sechs Jahren Klavier, und genoss unter anderem eine künstlerische Ausbildung als Malerin bei Ignaz Stolz, einem Schüler von Albin Egger-Lienz.
Während der Kriegsjahre wurde sie zweimal Witwe und verlor den Großteil ihres Vermögens. Mit Ausnahme eines einzigen Bildes waren all ihre Bilder in fremde Hände geraten und verloren. Nach Kriegsende gelang ihr die Flucht von Jugoslawien nach Kärnten. Sie stand in vielerlei Hinsicht vor einem Neuanfang und begann, sich in Kärnten eine neue Existenz aufzubauen. Sie ließ sich in Krumpendorf am Lannerweg 65 nieder.
Kläre Hoschek-Mühlheim begann sich daraufhin verstärkt mit Musik zu beschäftigen, organisierte unzählige musikalische Veranstaltungen in ihrem Haus, von Klavierabenden bis hin zu einer Aufführung von Mozarts kleiner Oper „Bastien und Bastienne” und trat schließlich mit 62 Jahren erstmals mit Eigenkompositionen an die Öffentlichkeit.
Sie war eine Grande Dame des kulturellen Lebens, die stets bereit war Musik in jeder Form zu unterstützen. Sie war außerdem eine Kunst- und Musikliebhaberin sowie eine autodidaktische Komponistin und hat ca. 130 Lieder und Kantaten geschrieben (Motetten, sakrale und weltliche Lieder). Sie ist Ehrenmitglied des Musikvereins Kärnten.
Ihre Werke, die Schumann und Chopin als Vorbilder erkennen lassen, sind Ausdruck einer eigenwilligen, man möchte fast sagen unzeitgemäßen Welt, die von tiefer Religiosität und dem Glauben an das Gute und Schöne geprägt sind.
Die Urne befindet sich auf dem Friedhof in Pirk / Krumpendorf.
Audiobeispiele:
Jahrtausendland Kärnten
Nocturne
Werden und Vergehen
Quellen:
- Biografie Baronin Kläre Hoschek-Mühlheim, Musikverein Kärnten
- LP Traumbilder und Werden und Vergehen