Der langen Geschichte des Straußhofes kann man entnehmen, dass Isa Krommer das Anwesen an der Kreuzung Römerweg/Lannerweg im Jahr 1935 erworben hat. Ihr Mann Herman gründete nach dem Krieg am Lannerweg eine Fabrik zur Erzeugung von Separatoren für Batterien.
Herman Krommer (geb. 5.2.1894 in Troppau / Österreichisch-Schlesien, gest. 12.8.1980 in Krumpendorf) diente nach Absolvierung der Marineakademie in Fiume (jetzt Rijeka) im 1. Weltkrieg auf verschiedenen Schiffen der k.u.k.-Flotte. 1921 kam er nach Riga / Lettland, um die Baltische Cellulosefabrik als geschäftsführender Direktor zu leiten. In Riga lernte er seine zukünftige Frau kennen. 1929 wurde geheiratet. Bis 1944 ist Herman Krommer in Riga geblieben. Dann erfolgte die Übersiedelung nach Krumpendorf.
1947 gründete er das Unternehmen „Herman Krommer – Erzeugung von Separatoren für Akkumulatoren“. Diese Separatoren waren damals aus Holz und hatten die Aufgabe, innerhalb der Batterien die Akkumulatorzellen zu trennen.
Diese Separatoren waren aus Holz und wurden zu Plättchen im Umfang von 14×14 cm hergestellt. Für die Akkumulatoren von PKWs waren Separatoren mit einer Stärke von 2 mm notwendig, bei LKWs benötigte man eine Stärke von 5 mm. Das Rohmaterial für die PKW-Separatoren bestand aus Pappelholz, das man aus der Umgebung bekam. Für den Bereich der Lastkraftwagen war aber das Holz von Schwarzkiefern notwendig, das in Kärnten kaum zu bekommen war und daher aus der Gegend von Wiener Neustadt angeliefert werden musste.
Die Nachfrage nach dem Produkt der Firma Krommer war sehr stark, u.a. war auch die Firma Bärenbatterie im Rosental ein bedeutender Abnehmer. In dieser Zeit gab es noch viele weitere Erzeuger von Autobatterien, die das Produkt aus Krumpendorf bezogen.
Aufgrund des guten Geschäftsverlaufes musste die bisherige Produktionsstätte durch Errichtung eines zusätzlichen Gebäudes im Jahr 1953 erweitert werden, in der dann bis zu 18 Mitarbeiter tätig waren.
Die Fertigung des Produktes erfolgte vorwiegend durch Mitarbeiter aus dem Ort, und heute noch können sich einige Krumpendorfer an die „Holzplattln“ erinnern, die man ab und zu hinter dem Lagerhaus bekommen konnte.
Die Produktion dieser Separatoren erfolgte vorwiegend für Betriebe, die Autobatterien herstellten bzw. auch für Batterie-Reparaturbetriebe. Aber rasch änderten sich die Zeiten, Kunststoff nahm bald die Stelle der hölzernen Separatoren ein und so wurde der für einige Zeit so erfolgreiche Betrieb im Jahr 1964 geschlossen.
Die ehemalige Produktionshalle wurde für Wohnzwecke umgebaut, das erste Fertigungsgebäude abgerissen und ein Wohngebäude errichtet.
Verfasser: Heinz Kernjak nach Gesprächen mit Sven Krommer (Sohn von Herman und Isa Krommer), 2022
Fotos: Familie Krommer