Krumpendorf in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre. Die Besatzer hatten das Land verlassen. Österreich war wieder ein freier und souveräner Staat. Uta und Elke Egger, zwei junge, angehende Fotografinnen aus Krumpendorf dokumentierten den Ort für eine Freundin, die nach Australien ausgewandert war. Erinnerungen an die Heimat. Elke Egger hat freundlicherweise diese wunderbaren Fotos der Krumpendorfchronik zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.
Die beiden Schwestern absolvierten in den 1950er Jahren ihre Fotografenlehre bei Foto Tollinger am Alten Platz in Klagenfurt. Sie blieben nach der Lehre ihrem Ausbildungsbetrieb treu. 10 Jahre später folgte die Meisterprüfung. Im November 1978 starteten sie ihr eigenes Fotostudio am Neuen Platz. Die Zweifel des Beginns, ob das Unterfangen von Erfolg gekrönt sein würde, waren bald verflogen. Das Geschäft entwickelte sich gut. Es kamen Fotoaufträge für Hochzeiten, Taufen, Firmungen, Erstkommunion. Für Familien- und Kinderfotos sowie für Passfotos ging man ins Studio. 1999 übergaben sie ihren Betrieb an eine junge Kollegin.
Die abgebildeten Fotos zeigen Villen an der Hauptstraße zwischen Bad Kropfitsch und Bahnhof, die Seepromenade und das Terrassenhotel, die alte Georgskirche, den 1956 neu errichteten Kurpark am See, den Bahnhof, den Bahnschrankenwärter Kropiunig am Bahnübergang Berthastraße, den Arbeitsalltag, zwei Fischer mit ihrem Fang, Anton Adametz beim Eisstechen, die Hauptstraße mit dem Obus, den Campingplatz am Stern beim Terrassenhotel, ein junges Paar vor einem Auto, Christian Torker auf einem Horex Motorrad sowie die Mauer an der Berthastraße am Bahnübergang. Das schnittige Cabrio hatte eine selbstgefertigte Karosserie.
Erntedankfest 1957
Den Abschluss der Fotoserie bildet der Umzug beim Erntedankfest 1957, beim dem nicht nur Krumpendorfer Bauern teilnahmen. Da sind u.a. ein Ritter auf Pferd und zwei junge Frauen in der Untergailtaler Tracht, die hervorstechen.