1880
Die Gründungsversammlung der FF Krumpendorf fand am 2. November 1880 statt. 33 Krumpendorfer Bürger meldeten sich zum „Freiwilligen Feuerwehr-Verein Krumpendorf”; sogar die Musikkapelle Maria Wörth zählte zu den Gründungsmitgliedern.
Im obigen Schreiben wurde der Gemeinde-Vorstehung die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Krumpendorf mitgeteilt und vom gewählten Hauptmann Anton Wieninger unterzeichnet. Hier der Wortlaut des Schreibens:
Löbliche Gemeinde-Vorstehung in Krumpendorf
Am 7. l. Mts. bildete sich in Krumpendorf eine freiwillige Feuerwehr und nahm die Wahl der Commandantschaft vor. Gewählt wurden:
Zum Hauptmann Anton Wieninger
Zum Stellvertreter Martin Hofer
Zum Spritzenmeister Josef Probst (Leitmann)
Zum Stellvertreter Franz Lueger
Zum Steigerführer Johann Eichholzer (Leitmann)
Zum Stellvertreter Albin Mikula
Das gefertigte Kommando ersucht um Bestätigung der Wahlen und legt die thatkräftigate Förderung dieses gemeinnützigen Institutes obiger Gemeinde-Vorstehung warm ans Herz.
Das Commando hingegen wird bestrebt sein im Interesse der Gemeinde dahin zu wirken, daß die Ausbildung der sich betheiligenden freiwilligen Feuerwehr-Männer in möglichst kurzer Zeitfrist durchgeführt werde.
Anliegend folgen die Statuten zur gemeinde amtlichen Genehmigung und thunlichst raschen Rücksendung mit.
Vom Feuerwehr Commando zu Krumpendorf am 12. November 188o
Anton Wieninger
Anton Wieninger, Guts- und Schlossbesitzer, wird zum ersten Feuerwehr-Hauptmann gewählt. Er stellt auch die Mittel für die erste Feuerspritze zur Verfügung; allerdings unter der Bedingung, dass diese nicht weiter als 300m vom Schloss Krumpendorf entfernt untergestellt wird. Da die Gemeinde unter „einer ungünstigen Lage” leidet, wird mittels Spendenbriefen an die „P. T. Gutsbesitzer” die Bitte um Unterstützung gerichtet. Auch Versicherungsgesellschaften, die Krumpendorfer Realitäten unter Vertrag haben, werden um Spendenbeiträge ersucht.
Die Löschrequisiten werden im Schloss Krumpendorf untergebracht, da vorerst kein Gerätehaus vorhanden ist. Der Mitgliedsbeitrag für die wackeren Feuerwehrmänner beträgt monatlich 5 Kreuzer, die Strafe für zweimaliges Fernbleiben von einer Übung beträgt 10 Kreuzer. Feuerwehr-Joppen müssen von den Mitgliedern zu einem Preis von 7 Gulden selbst erstanden werden.
Auch die Anforderungen an die „Moral und Sittlichkeit” der Feuerwehrmänner war groß: es wurde bereits im ersten Bestandsjahr ein Mitglied „wegen grober Trunkenheit” aus dem Feuerwehr-Verein ausgeschlossen.
Der Freiwillige Feuerwehr-Verein Krumpendorf tritt auch dem Kärntner Landesfeuerwehrverband sowie dem Unterstützungsfonds bei.
1881
Einnahmen von 281,10 Gulden setzen sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen zusammen und werden zum Großteil für Feuerlöschrequisiten wieder ausgegeben.
Vorhandene Geräte:
1 Saugspritze
50m Schläuche
1 Hakenleiter
1 Dorfschafts-Leiter
1 Signalinstrument
Der Feuerwehr-Verein ist gegliedert in
Kommandantschaft
Spritzenmannschaft
Steigermannschaft
Schutzmannschaft
Wieder muss ein Mitglied ausgeschlossen werden, da dieses „ein Eigentums gefährliches Individuum” sei!
1882
Viele Jahre lang ruft der Hornist, Anton Grohar, im Notfall die Kameraden zum Einsatz bis die erste Sirene am Zechnerhof installiert wird. An der Spritze wird ein Trittbrett angebracht, um auch Mannschaft damit befördern zu können. Die Parade-Uniform besteht aus Kappe, dunkelblauer Bluse und hechtgrünen Hosen.
Am 27. Oktober brennt die Kucher- Realität in Gurlitsch; für „tatkräftiges Eingreifen” dankt die Bezirkshauptmannschaft dem Feuerwehr-Verein Krumpendorf.
1883
Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät Kaiser Franz Joseph trägt die Feuerwehr die Kosten für Musik und Beleuchtung. Am 11. Mai bricht im Schloss Krumpendorf ein Großbrand aus, bei dem sich die Krumpendorfer Feuerwehrmänner bereits bestens bewähren.
1885
Die k.k. Bezirkshauptmannschaft ersucht, Hornsignale nicht in der Nähe von Garnisonen zu geben, da es sonst „zu ernsten Zwischenfällen kommen könne!“.
1887
Der Feuerwehr-Verein trägt den Kameraden Johann Mikula zu Grabe.
1888
Bei einem Großbrand in Pörtschach stellen die Krumpendorfer Feuerwehrmänner Einsatz und Können unter Beweis.
1889
Die Landesregierung von Kärnten gründet einen Feuerwehrfonds und erlässt eine Geschäftsordnung für die Verteilung der Beiträge.
1890
Am 6. Mai stirbt der verdienstvolle 1. Feuerwehr-Hauptmann von Krumpendorf, Anton Wieninger. Sein Nachfolger wird Martin Hofer vlg. Grauscher. Die Einladung zur Hauptversammlung erfolgt mittels zweimaligem Anschlagen an der Kirchentüre in Pirk.
1891
Die im Besitze des verstorbenen Hauptmannes A. Wieninger stehenden Feuerlösch-Requisiten 1 fahrbare Feuerspritze, 1 Hakenleiter, 1 Schubleiter, 35 Helme, 12 Gurte, 2 Cinellen und 1 Hupe werden von der Gemeinde übernommen und beim „Simonwirt” (heute Krumpendorferhof) untergestellt. Die Gemeinde drängt auch zum Bau eines „Spritzenhauses” und überlegt den Ankauf einer neuen Spritze, da die vorhandene kaum mehr einsatzfähig ist. Anschaffungskosten: 500 Gulden, die durch Spenden aufgebracht werden sollen, da sowohl Gemeinde als auch Feuerwehr-Verein über kein Geld verfügen.
1892
Ein großes Ereignis für die Feuerwehr: Am 30. September wird eine „Abprotzspritze, ganz in Metall“ übernommen. Preis: 487 Gulden.
1893
Am Dach des Zechner-Hofes in Leinsdorf wird eine Sirene angebracht. Die Feuerwehr hat nunmehr 37 aktive Mitglieder, die monatlich 30 Heller an Mitgliedsbeitrag bezahlen. Die Übungstätigkeit wird als „sehr rege” bezeichnet.
1894
Der erste Bezirksfeuerwehrtag findet in St. Martin am Techelsberg statt; auch einige Krumpendorfer Kameraden nehmen daran teil. Am 12. Mai legt Hauptmann Martin Hofer sein Amt krankheitshalber nieder; Albin Wedenig vlg. Wiponig wird Hauptmann. Im Rahmen des 2. Bezirksfeuerwehrtages in Krumpendorf findet eine große Schauübung der Krumpendorfer Feuerwehr statt, die mit großem Beifall bedacht wird.
1895
Bei der am 11. Juni stattfindenden Hauptversammlung wird Rupert Tschemernig vlg. Andre zum Hauptmann gewählt.
Regelmäßig ergingen an Hausbesitzer Schreiben, die Feuerwehr in Form einer unterstützenden Mitgliedschaft zu fördern.
Obige Einladung hat folgenden Wortlaut:
Einladung
an sämmtliche Villen et Realitäten-Besitzer, welche nicht bereits ausübende Mitglieder bei der freiw. Feuerwehr von Krumpendorf sind, zum Beitritte als Beitragende resp. Unterstützende Mitglieder der hiesigen Freiw. Feuerwehr.
Krumpendorf am 1.2.1895
Der Feuerwehr Hauptm.
Rupert Tschemerniak
1897
Nach wie vor werden die notwendigen Mittel durch Spenden und Mitgliedsbeiträge aufgebracht. Johann Kollmann wird Schriftführer und Kassier und bekleidet diese Funktion viele Jahre. Neuer Feuerwehr-Hauptmann wird Johann Koch. Damit beginnt die für die Feuerwehr Krumpendorf so erfolgreiche „Ära Koch”. Im Glashaus des Krumpendorfer Schlosses bricht im Mai ein Brand aus, der jedoch von der Feuerwehr rasch unter Kontrolle gebracht werden kann. Am 12. Oktober treten nach schweren Unwettern der Wirtnig- und der Prescher-Teich über die Ufer; die Fluten reißen die Stoffel- und die Ferlitzmühle mit sich und setzen halb Krumpendorf unter Wasser. Die Feuerwehr ist tagelang im Einsatz.
1899
Franz Schützenauer, Simonwirt, wird zum Feuerwehr-Hauptmann gewählt. Die Wirtnig-Mühle in Pirk geht in Flammen auf, die Feuerwehr „ist tapfer im Einsatz”.