1900
Die Gemeinde Krumpendorf plant endgültig die Errichtung eines Feuerwehr-Depots. Neue Uniformblusen werden angeschafft. Preis: 18 Kronen das Stück. Der Mitgliedsbeitrag für die Feuerwehrmänner beträgt 20 Heller.
1901
Die finanzielle Situation von Feuerwehr und Gemeinde ist sehr angespannt, vor allem bedingt durch den Bau des Gerätehauses und die Renovierung der Gerätschaften. Eine Sammelaktion unter den „P.T. Haus- und Villenbesitzern” sowie ein Feuerwehr-Kränzchen am 11. August lindern die ärgsten Geldnöte.
Die Feuerwehr beteiligt sich helfend bei einem Brand in Moosburg sowie beim Großbrand der „Fichtenloh- Extractfabrik” in Klagenfurt, wofür sich Stadt und Feuerwehr Klagenfurt herzlich bedanken.
Die für die Spritzenwägen notwendigen Bespann-Pferde werden versichert.
1902
Anlässlich der Hauptversammlung wird der Kaufmann Karl Kutternig zum Hauptmann gewählt. Die Gemeinde deckt die restlichen Schulden der Feuerwehr ab.
Seitens der Feuerwehr wird angeregt, im Dorf Wasser-Reservoirs zu schaffen, da der Bach im Sommer meist austrocknet.
1903
48 Feuerwehrmänner wachen über die in 178 Häusern wohnenden 756 Krumpendorfer Bürger. Die immer wieder auftretenden Zahlungsrückstände der Feuerwehr werden durch großzügige Spenden aus der Bevölkerung gedeckt.
Die persönliche Ausrüstung der Feuerwehrmänner wird nunmehr im Gerätehaus deponiert, zum ersten „Zeugwart” wird der Wegmacher J. Tuschek gewählt.
1904
In diesem Jahr werden die Kosten für die Pferde-Bespannung der Feuerspritzen festgelegt, so kostet z. B. der Einsatz eines Einspänners für einen halben Tag 3 Kronen.
Thaddäus Kandolfer vlg. Zechner, Gründungsmitglied, wird im Juni zu Grabe getragen.
1905
Als bedeutendstes Ereignis ist die gemeinsam mit dem MGV Seerösl veranstaltete Feier zu Ehren des Dichterfürsten Friedrich Schiller festzuhalten.
1906
Der Brand beim vlg. Achatz in Prosintschach erfordert den ganzen Einsatz unserer Feuerwehr, die zum Brand beim vlg. Keuschnig in St. Martin auch ausrückt, jedoch beim Plattenwirt wieder umkehren kann.
Das größte Ereignis in diesem Jahr: ein Eisenbahnunglück bei Walterskirchen; drei Tote, 6 Schwer- und 8 Leichtverletzte werden aus den umgestürzten Waggons geborgen. Die Feuerwehr war schnell zur Stelle, auch die Rettungsabteilung der Klagenfurter Feuerwehr kümmerte sich um die Verletzten, die in Fiakern nach Klagenfurt ins Krankenhaus gebracht wurden!
1907
In Leinsdorf soll endlich ein Löschteich errichtet werden, um das „Wasserdefizit” in diesem Ortsteil auszugleichen.
Gesellschaftlich tritt die Feuerwehr bei der Hochzeit von Bürgermeister Pamperl und beim Besuch Seiner Majestät Kaiser Franz Josephs in Klagenfurt in Erscheinung.
Der Bezirksfeuerwehrtag findet in unserer Gemeinde statt, eine große Schauübung der Krumpendorfer Feuerwehr findet allgemein Anerkennung.
Anlässlich des Kärntner Landesfeuerwehrtages in Friesach wird beschlossen, eine Unfallversicherung für alle Feuerwehrmänner abzuschließen, um „die Familien der tapferen Wehrmänner im Unglücksfalle nicht in bitterste Not zu stürzen!”
1908
Obwohl die Bevölkerung unter großen wirtschaftlichen Problemen leidet (sogar der Mitgliedsbeitrag der Feuerwehr wird für 2 Jahre ausgesetzt), erbringt das Feuerwehr-Kränzchen im Gasthof Schützenauer einen beachtlichen Ertrag.
An Einsätzen zu verzeichnen sind der Brand der Villa Grünwald in Sekirn und ein Großbrand in Moosburg.
1909
Die triste wirtschaftliche Situation belastet natürlich auch die Feuerwehr: das Feuerwehrkränzchen ist schwach besucht, bei der Jahreshauptversammlung ist es erst nach langem Zureden möglich, die bestehenden. Funktionäre in ihren Ämtern zu halten; ganze 2 Übungen werden abgehalten.
Im April wird ein in Pritschitz ausgebrochener Waldbrand rasch unter Kontrolle gebracht; auch beim Brand beim vlg. Schmied in Pörtschach sieht unsere Wehr im Einsatz.
1910
Drei Brandeinsätze werden vom Chronisten verzeichnet: im Oktober beim Wiponig und beim Zechner in Leinsdorf, im November beim vlg. Hoisl in Kohldorf.
Seit Jahren muss mit denselben Gerätschaften das Auslangen gefunden werden, da Neuanschaffungen die finanzielle Lage nicht zulässt.
1911
Vierzig Feuerwehrmänner wachen in Krumpendorf über 204 Häuser und 816 Einwohner und Krumpendorfs Bürger können ob der „tatkräftigen Feuerwehr” ruhig schlafen: Sowohl der Brand beim vlg. Quintschnig in Pirk als auch ein Waldbrand im Bereich der Suezecke werden rasch gelöscht.
1912
Der Bezirksfeuerwehrtag findet anlässlich der verspätet durchgeführten 30-Jahrfeier der Feuerwehr Krumpendorf in unserem Ort statt; eine große Schauübung am Koch-Areal zeigt die Schlagkraft der Wehr.
Dank dieser Veranstaltung erhält die Feuerwehr neuen Schwung: Die Geräte werden renoviert, eine Rettungsabteilung ins Leben gerufen, zwei Kränzchen veranstaltet; die große Spritze kann nun mit 3 Schlauchleitungen arbeiten und erstmals taucht der Gedanke auf, eine Motorspritze anzukaufen.
Doch bleiben auch in diesem Jahr schlechte Nachrichten nicht aus: die Kameraden Johann Kuchling und Josef Mikula werden zu Grabe getragen.
1913
Dieses Jahr bringt der Wehr einiges an Aufregung: Hauptmann Kutternig legt sein Amt zurück, Johann Koch wird wieder Hauptmann. Mit großem Bedauern wird auch das Ableben der verdienstvollen Mitglieder Franz Schützenauer und Martin Wedenig zur Kenntnis genommen. Anlässlich der Generalversammlung wird festgelegt, dass jeder Feuerwehrmann Helm und Gürtel zu Hause aufbewahren und pflegen muss.
1914
Neue Helme und Rüstungen werden angeschafft und zum Ankauf einer Motorspritze wird vorsorglich ein Fond gegründet. Die Rettungsabteilung erhält einen Sanitätskoffer.
Zur Auferstehungsfeier rückt die Feuerwehr mit Musik aus, die Kosten für die Musik werden durch eine Sammelaktion aufgebracht. Diese Tradition wird viele Jahre beibehalten. Im Sommer müssen viele Kameraden zur Armee einrücken, der Erste Weltkrieg hat begonnen.
Am 9. Oktober muss zu zwei Bränden ausgerückt werden; beim vlg. Damnig in Pirk und beim Holzer in Görtschach gehen die Wirtschaftsgebäude in Flammen auf.
Zur „Großen Armee” unseres Herrn rücken ein: Josef Tuschek, Max Kandolfer, Simon Struckl.
1915
Vierunddreißig Kameraden stehen auf den Schlachtfeldern des I. Weltkrieges im Dienste des Kaisers. Die große Lücke, die dadurch in den Reihen unserer Feuerwehr entstanden ist, kann nur schwer geschlossen werden.
Denn die Bewährungsproben bleiben auch in der Heimat nicht aus: Ein großer Waldbrand muss in Mageregg bekämpft werden, und im Juni brennt das Wirtschaftsgebäude von Schloss Drasing. Die Feuerwehrkameraden „hatten mit der von Pferden gezogenen Handspritze vollauf zu tun, auch Wasser war wenig vorhanden. Brennende Dachschindel flogen weit in Wiese und Wald!”
1916 – 1918
Diese Jahre sind gekennzeichnet von der Trauer um immer mehr gefallene Kameraden und von zunehmenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Aus dem Jahre 1917 ist ein Brand in der Chronik erwähnt, weitere Aufzeichnungen fehlen. Kaum waren dann die Überlebenden des Weltenbrandes nach Hause zurückgekehrt – teilweise verwundet, deprimiert und entsetzt vom Erlebten – meldeten sich viele sofort freiwillig zum Kärntner Abwehrkampf, der erst 1920 mit der Volksabstimmung beendet werden konnte.
Erst langsam fand man zum normalen Leben zurück und auch mit der Reorganisation der Feuerwehr wurde bald begonnen.
1919
Bereits im Jänner lädt Hauptmann Koch die zum Teil verwundeten Kameraden, die den Krieg überstanden hatten, zu einer Besprechung ein. Mit Elan soll die Feuerwehr wieder aufgebaut werden, nachdem 14 Kameraden gefallen oder vermisst sind.
Die Kameraden müssen erst motiviert werden, um nach den Grauen des Krieges die freiwillige Arbeit wieder aufzunehmen, wobei zusätzlich viele bereits wieder im Kärntner Abwehrkampf stehen. Mit 28 Mann wird der Neuaufbau begonnen, und im Feber bereits ein Kränzchen zur Aufbesserung der Finanzen veranstaltet.
Da zu wenig Uniformblusen vorhanden sind teilt der Bezirksverband mit, dass alte Militärblusen (allerdings dunkelblau eingefärbt) als Feuerwehruniform getragen werden dürfen. Und bis heute sind uns Kärntner Feuerwehrleuten diese blauen Uniformblusen geblieben, auf die wir besonders stolz sind, da österreichweit ja die braune Bluse das Kleid des Feuerwehrmannes ist.
Im September wird im Gasthof Treffer ( = Krumpendorferhof) ein Kränzchen veranstaltet; die triste Versorgungslage dokumentiert ein Bescheid der Bezirkshauptmannschaft: Speisen dürfen keine verabreicht werden, zu Kaffee darf keine Milch gereicht werden, Brot müssen die Gäste selbst mitbringen! Und dennoch: Einnahmen von 1.177,- Kronen.
Ein Kaminbrand bei der Familie Kuchling und ein Brand in der Villa Nußwald fordern die neuformierte Feuerwehr. Die kleine Spritze soll nach Gurlitsch verlegt werden, wenn dort eine Unterkunft gefunden wird.