1920
Im Jahr der Kärntner Volksabstimmung hat die Feuerwehr Krumpendorf wieder rund 60 Mitglieder. Im Juni findet der Bezirksfeuerwehrtag in Krumpendorf statt, wobei unsere Wehr ihre wiedergewonnene Schlagkraft anlässlich einer Schauübung unter Beweis stellen kann.
In Drasing brennt im März das Wirtschaftsgebäude nieder, im November der alte Stadel; durch stundenlange Arbeit an der Handspritze kann das neuerbaute Wirtschaftsgebäude gerettet werden. Martin Mayrobnig, langjähriges Mitglied unserer Wehr, wird im Feber mit allen Ehren beerdigt.
1921
Krumpendorf hat nunmehr 1146 Einwohner, die in 215 Häusern leben. Über 60 Bürger sind Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, viele davon haben im Krieg hohe Auszeichnungen erhalten.
Die wirtschaftliche Lage ist prekär; der Mitgliedsbeitrag zur Feuerwehr beträgt bereits 20 Kronen! Beim vlg. Toffe bricht ein Brand aus, der von unserer Wehr „heldenhaft” bekämpft wird. Frau Agnes Kandolfer vlg. Zechner stiftet der Feuerwehr einen Leichenwagen für die Bestattung, die von der Feuerwehr viele Jahre lang vorgenommen wird.
1922
Bei allen kirchlichen Festen im Ort ist die Feuerwehr geschlossen vertreten, so bei der Glockenweihe, beim Bischofsbesuch in Pirk und bei den Kirchweihfesten.
Bedingt durch die galoppierende Inflation beträgt der Mitgliedsbeitrag schon 3000 Kronen! In Anerkennung seiner Verdienste wird Hauptmann Johann Koch zum Feuerwehr-Bezirksobmann-Stellvertreter ernannt. Ein größerer Waldbrand beim Roßbacher sieht unsere Wehr mutig im Einsatz.
1923
Das Faschingskränzchen im Jänner bringt einen Gewinn von 2.851.400 Kronen!
Mehrere Brände verzeichnet der Chronist in diesem Jahr: In St. Martin bei Klagenfurt, beim Tschemernig vlg. Andre in Brenndorf, beim Jerolitsch in Gurlitsch. Und ausgerechnet als 22 Mann zum Landesfeuerwehrtag nach Völkermarkt unterwegs sind, kräht der „Rote Hahn” am Wirtschaftsgebäude beim Huainig vlg. Schurian in Leinsdorf.
1924
Anlässlich der Generalversammlung taucht erneut der Gedanke auf, eine Motorspritze anzuschaffen. Laut vorliegendem Kostenvoranschlag müssten dafür 90 Millionen Kronen aufgebracht werden!
Der Kärntner Motorsport-Klub veranstaltet am 18. Mai ein Motorradrennen am Wörtherseesportplatz (Ostbucht). Die Feuerwehr Krumpendorf wird um Mitwirkung gebeten, um die Ordnung aufrecht zu erhalten.
Der um 10 Millionen Kronen angekaufte Sanitätswagen wird häufig beansprucht. In späteren Jahren verliert der Wagen einmal beim Schrottenturm ein Rad. An sich nichts Aufregendes, jedoch die im Wagen transportierte Patientin „schenkte auf der Stelle einem gesunden Knaben das Leben”! Als weitere Erneuerung wird am Schlauchturm des Feuerwehrdepots eine neue Sirene angebracht und ruft bald die Kameraden zu den Bränden beim Roßbacher und beim Peter. Damit wird auch die Funktion des Hornisten nicht mehr benötigt. Unter großer Anteilnahme wird Kamerad Caspar Kropfitsch beerdigt.
1925
Es wird eine „zweirädrige Karrenspritze, montiert auf Handschubkarren, doppelt wirkendem Pumpwerk mit Kugelventilen” um S 1.000,– angeschafft.
Mehrere Brände müssen bekämpft werden, so beim vlg. Andre in Brenndorf und beim Kolle in Drasing. Beim Scheriau in Pritschitz und beim Ortnig in Tuderschitz brennt es jeweils gar zwei mal!
1926
Bedeutende Ereignisse bringt dieses Jahr für unsere Feuerwehr: Das Zeitalter der mittels Muskelkraft betriebenen Spritzen ist vorbei: die erste Benzin-Motor-Pumpe auf zweirädrigem Karren wird angeschafft. Weiters werden in den Ortsteilen Leinsdorf beim Eichholzer, Drasing, Brenndorf im Armenhaus und Pirk beim Kaschitz jeweils eine Kruckenspritze, in Gurlitsch beim Klavora die im Vorjahr gekaufte Karrenspritze untergebracht. Der Mitgliedsbeitrag beträgt S 1,- die Mannschaft wird auf die drei Feuerspritzen neu aufgeteilt.
Am 13. Juni wird der Bezirksfeuerwehrtag in Krumpendorf beim Festlokal Koch abgehalten. Es gibt eine Schauübung und Mitglieder werden dekoriert.
Erfreulich festgehalten kann auch die Gründung einer Feuerwehr-Musik werden; erster Kapellmeister ist Herr Ettinger, Pächter beim vlg. Dauger ( = Kaschitz ) in Pirk. Für den Ankauf der Instrumente übernimmt Kamerad Bartlmä Krainer die Bürgschaft. Kurz nach Weihnachten wird unter großer Anteilnahme der Bevölkerung das Gründungsmitglied Josef Probst in Pirk beerdigt.
1927
Zum neuen Hauptmann wird Josef Reßmann, Schmiedemeister, gewählt, der für die nächsten Jahrzehnte die Geschicke der Krumpendorfer Feuerwehr leiten wird. Weiters wird beschlossen, nicht mehr zu kirchlichen Festen auszurücken.
Die Feuerwehr verfügt nunmehr über: 1 Benzin-Motor-Spritze, 1 fahrbare Spritze, 1 Abprotz-Spritze, 1 Karrenspritze, 3 Kruckenspritzen. Alle Geräte stehen in diesem Jahr bei den Bränden in der Villa Aigner, beim vlg. Norre in Kreggab, beim Wellik in Tultschnig sowie beim vlg. Oberbraucher in Gurlitsch im Einsatz. Die Sammelaktion unter den „P.T. Haus- und Villenbesitzern” verfolgt den Zweck, einen motorisierten Mannschaftswagen anzuschaffen. Das Jahresende vereint die Feuerwehr, den Männergesangsverein Seerösl, die Jugendbund- Ortsgruppe und die Feuerwehrmusik bei einer gemeinsamen Silvesterfeier.
1928
Die Gemeinde plant, eine Ortswasserleitung zu bauen. Da dies eine wesentliche Verbesserung auch für die Versorgung mit Löschwasser bedeutet, wird ein Ansuchen um Beihilfe zur Erbauung einer Wasserleitung mit Zapfstellen zur Feuerlöschzwecken aus dem Landesfeuerwehrfons gestellt.
Mehrere Brände halten die Feuerwehr auf Trab, u. a. die Einsätze in den Tischlereien Egger und Mayrobnig, der Zimmerbrand beim Eichholzer in Leinsdorf etc.
1929
Die Feuerwehr Musikkapelle wurde 1926 gegründet.
Für die Hydranten der Ortswasserleitung werden seitens der Feuerwehr eigene Bedienungsmannschaften nominiert.
1930
Die Feuerwehr beantragt eine ständige Telefonverbindung zur „besseren Kenntnisnahme von Notfällen”.
Fünfzig Jahre besteht mittlerweile die Feuerwehr in Krumpendorf und hat in diesem halben Jahrhundert unzählige Male helfend, rettend und schützend eingegriffen. Auch im Jubiläumsjahr ist dies oftmals der Fall, z. b. bei den Bränden beim Hodolak in Vögelitz, beim Kolle und Pirnig in Hojawitsch usw.
Die Ehrenjungfrauen der Freiwilligen Feuerwehr Krumpendorf:
v.l. stehend: Grohar Gusti, Singer Maria, Mozelt Christl, Bacher Gretl, Mayer Flora, Egger Maria, Mayrobnig Guste, Eichholzer Hedmig, Koban Leni, Krainer Poldi, Koch Steffi, Skuk Sofie.
v.l. sitzend: Spick Steffi, Schaller Pepi, Hedenig Hanni, Schabus Irmi, Spick Martha, Kollmitzer Maria, Jäger Fini, Stangl Helene.
Im November brannte der Schloss-Stadel zur Hälfte ab; die Bewohner (Familie Oberst Lebitsch) erfahren erst aus dem Radio davon, dass das weitläufige Gebäude in Flammen steht! Nach 14 Stunden Einsatz kehren die Kameraden erschöpft ins Gerätehaus zurück – und wieder heult die Sirene los! Ein Wirtschaftsgebäude in Worunz brennt! Die vom Schlossbrand noch vereisten Schläuche sind kaum noch zu gebrauchen: ein äußerst schwieriger Einsatz.
In Gurlitsch wird die „Filiale Gurlitsch“ der Feuerwehr Krumpendorf gegründet.
1931
Die Ausrückungszeiten bei Alarm betragen zu dieser Zeit z. B. nach Pirk 15 Minuten, nach Drasing 30 Minuten. Das Spritzenhaus soll demnächst erweitert werden.
Obwohl vor einigen Jahren beschlossen wurde, zu kirchlichen Festen nicht mehr auszurücken, erfolgt nach wie vor die geschlossene Beteiligung der Feuerwehr bei allen Kirchenfesten. An Bränden verzeichnet der Chronist:
1. 1. Podiel in Tuderschitz
20. 8. Feunig in Pritschitz, 12 Uhr nachts
20. 10. beim Bahnwärter
20. 11. Militärschwimmschule in Klagenfurt-See
19. 12. Brand Villach Löschnig
Am 14. November verstirbt Johann Koch sen., der sich um die Feuerwehr Krumpendorf sehr verdient gemacht hat. Herr Christian Hasenbichler spendet einen Betrag von S 1.200,- zur Anschaffung einer Bestattung. Die Feuerwehr nimmt bis zur Übergabe dieser Geräte an die Gemeinde im Jahre 1955 in Krumpendorf die Bestattung vor.
1932
Nach 35 Jahren als Kassier und Chronist scheidet Johann Kollmann krankheitshalber aus diesen Funktionen aus.
Am 21. August brannte die Garage und das Wohnhaus des Josef Spick, Frächter, Schlossallee 4. Der am Areal vom FF-Kameraden Josef Spick abgestellte Sanitätswagen der Feuerwehr wurde ein Opfer der Flammen, ein Übergreifen des Brandes auf den Schloss-Stadel konnte verhindert werden.
Am 12. Dezember gab es wieder einen Brand im Schloss-Stadel. Die Hälfte des Stadels konnte durch das beherzte Eingreifen der Feuerwehr gerettet werden, auch das im Wiederaufbau befindliche Wohnhaus des Josef Spick.