1963
1.4.1963. Ein langer, harter Winter hat unter dem Wild den allergrössten Schaden angerichtet. Gegen 100 Rehe wurden erfroren oder verhungert aufgefunden. Ende Jänner konnten auf dem zugefrorenen W. See Wagen- und Pferderennen abgehalten werden. 1. tiefer Schnee fiel am 18.11.62. Einige Tage Tauwetter im Neujahr ausgenommen, herrschte immer Kälte zwisch. 8-28o. Es heißt, seit 150 Jahren sei dieser Winter [der] härteste gewesen.
20.4. Hl. Hauptandacht u. Kartage glänzend besucht. Viele Gläubige sprachen mit Rührung von den herrlichen Zeremonien der Kartage, die sie zum 1. Mal in einer grossen Kirche erleben konnten. Karsamtag-Prozession zählte weit über 1000 Menschen. Alle sind sich einig, daß die Kirche für Krumpendorf nicht zu groß gebaut worden ist.
Vidi in visitatione decani die 14.6.63 Quendler
In den Jahren des Kirchenbaues wurde der Sonntagsgottesdienst im Kinosaal b. Herrn Feichter gehalten. Der Saal hat 240 Sitzplätze, kann also leicht mit Stehplätzen 300 Personen fassen. Im Winter war er wegen der Heizung sehr angenehm; im Sommer war er wegen der vielen Gäste zu klein, daher jeden Sonntag 3. Gottesdienst i. Pirk.
Werktags hielten wir hl. Messen, Okt. Andachten im kleinen Pfarrsaal i. Pfarrhaus. Auch Taufen und Trauungen wurden hier gehalten.
Weihe des neuen Feuerwehrhauses. Spitzen der Landesregierung u. BH sind vertreten. Nach deren Ansprachen nimmt der kath. Pfarrer u. dann ein ev. Vertreter aus Klagenfurt die Weihe vor.
31.12.1963: Im letzten Jahr wurden nur 19 Kinder, 2 unehel. [getauft]. Eheschließungen nur 6, Sterbefälle: 13. Bis auf einen haben alle die hl. Sakramente empfangen.
1964
H. Pfarrer trifft 15.I. Herzinfarkt. Ein neuer Priester aus dem Seminar hält d. Sonntagsgottesdienst. Schule bleibt leider ohne Rel.-Unterricht. Ab 1. Mai übernimmt der Pfarrer wieder einen Sonntagsgottesdienst.
20.V. 20 Hochzeitspaare feiern auf Kosten unseres Reisebüros u. einiger Pensionen ihre „goldene Hochzeit“ i. Krumpendorf. In unserer Kirche wird die kirchl. Feier unter großer Beteiligung des Volkes gehalten.
8.8. Niemand in Krumpendorf spricht von einer zu großen Kirche, denn sie ist durch die vielen Gäste bis auf den letzten Platz besetzt.
1965
15.I. Es wurden 28 Kinder getauft, davon 3 unehel. Getraut wurden 8 Paare, hiervon waren 5 von auswärts. In die Ewigkeit gingen 11; 2 davon blieben unversehen.
Es wurde eine Elektro-Bankheizung in der Kirche angelegt. Sie funktioniert ausgezeichnet zur Zufriedenheit er Gläubigen. Der Preis wird sich auf S 63.000 belaufen. Der Preis für den Betrieb beläuft sich bisher auf S 65,-, also sehr mäßig.
25.3. Der Winter war mild. Das Thermometer fiel nicht unter 16o C.
Mit dem 1. Fastensonntag ist die neue Liturgie in Kraft getreten. Sie wird von den älteren Leuten ablehnend aufgenommen, von der Jugend gut, von den Kindern begeistert. Leider mangelt es noch sehr an den notwendigen Büchern.
Vidi 22.4.65. + Joseph.
August wird ein eigenes Komitee für Anschaffung der notwendige Glocken gebildet. Eine furchtbare Überschwemmung in einigen Teilen des Landes veranlaßt den Bürgermeister, zuerst für diese Katastrophe sammeln zu lassen. 32 000,- Sch. wurden aufgebracht. Danach geht die Sammlung für die Glocken sehr schleppend.
7. August findet die Einweihung des neuen Rathauses i. Krumpendorf statt. Vor dem Landeshauptmann u. Vertretern der Landesregierung wird die kirchl. Weihe vorgenommen.
31.12.65. Es wurden in diesem Jahr hier getauft: 23, in den Krankenhäusern 8: insgesamt also: 31, davon 1 uneheliches; getraut wurden: 10; davon 5 von auswärts, gestorben sind: 22; Kommunionen gestiegen: 8400.
1966
Feb. Durch die Kriegsverhältnisse i. Rhodesien ist das Glockenmaterial schrecklich gestiegen. Das Glockenkomitee beschließt, mit den Sammlungen zuzuwarten bis Sommer. Der Winter früh eingesetzt: Nov. u. früh aufgehört. Heizung in der Kirche sehr gut.
April. Auferstehungsfeier, auch das Amt ausgezeichnet besucht. An der Prozession nehmen weit über 1000 Menschen [teil]. Osterfeuer u. ein großes brennendes Kreuz erhellten den abendlichen Himmel. Viele Besucher von auswärts.
Vidi in visitatione decani die 20.V.66 Quendler
12. Sept. Erntedankfest: Seit 2 Jahren wird es [am] Erntedanksonntag so gehalten, daß während der Opferung bei den Gottesdiensten die Gläubigen vorne bei der Kommunionbank an der „Opferschale“ vorbeiziehen und ihren Obolus hineingeben. Wir haben dabei immer einen bestimmten Zweck angegeben, wofür der Opfergang sein soll. In diesem Jahr war es für die Anschaffung der Glocken. Das Ergebnis belief sich auf 10.000 S.
20.10.66. Das Glockenkomitée war beim Hw. Ordinariat, um einen Zuschuß für den großen Glockenstuhl zu erbitten. Es ist bereits eine Ablehnung erfolgt. Der Glockenstuhl einschl. Montage verlangt eine Summe von S 125.000,-.
1967
Jahresverrichtung! Im vergangenen Jahr wurden in unserer Kirche getauft 11 Kinder, auswärts 10, insgesamt also 21, davon waren 3 unehelich. – Trauungen wurden 9 geschlossen, alle mit hl. Messe und Kommuniongang. – Zu Grabe getragen wurden 11 Männer und 11 Frauen, insgesamt 22, davon wirklich versehen nur 12, 5 konnten die hl. Ölung empfangen und waren teils noch bei Bewußtsein. 4 erhielten auch nicht die hl. Ölung. Aus der kath. Religion ausgetreten sind 3.
15.4.1967. Endlich ist die Wasserleitung zur Kirche perfekt geworden. Ab heute kann das Wasser in der Sakristei selbst entnommen werden. Vier Jahre haben wir trotz Bitten und Betteln darauf warten müssen. Die Installationsfirma hatte einfach keine Zeit. – Weh dem, der auf eine bestimmte Firma angewiesen ist. Allerdings zeichnet sich am Horizont in dieser Hinsicht ein heller Streifen ab, insofern, daß ein Rückgang in der Beschäftigung zu verzeichnen ist, was wahrscheinlich auch der Grund dafür ist, daß plötzlich das Wasser in die Kirche verlegt wurde.
Vidi in visitatione decani die 12.V.67 Quendler
1.VI.67. Das Hochwst. Ordinariat hat für den Glockenstuhl 50000 überwiesen, allerdings dafür betreffs Fertigstellung d. Pfarrsaales 50000 abgebucht.
1.X.67. Das Material f. d. 5 Glocken wurde bereits bezahlt. Wegen der Steigung des Preises konnten dadurch etwa 17 000 S. eingespart werden.
Taufen 1967: 37, davon 3 Erwachsene u. 1 unehel., das 2 Monate vor dem Eheabschluß d. Licht der Welt erblickte. Trauungen 1967: 18, davon 8 von auswärts, Sterbefälle 1967: 11, davon 2 Kleinkinder, nur eine starb propter rep. mort. ohne Sakramente.
1968
Glockenguss i. Innsbruck 26.I.1968. Das ganze Komitee war geladen. Doch es war eine ziemliche Enttäuschung. Es konnte nur eine heisse Glut gesehen werden, wie sie dem Ofen entrann durch die schmalen Rinnen in die Öffnungen in die Glockenformen, die aber 2 m unter der Erde standen u. unsichtbar waren. Unter schrecklichen Schneeverwehungen hatte der Zug mehr als 6 Stunden Verspätung.
Der Winter war kurz u. allgemein mild, nur eine Nacht brachte plötzlich 24°; W. See war kaum 3 Wochen mit tragbarem Eis überzogen.
20.V. Glockenweihe.
[Eine ausführliche Schilderung der Weihe finden Sie unter folgenden Link: Christkönigkirche – Glockenweihe]
Tod des Pfr. Lappe: 19.8. Der 19. August wurde wahrhaftig ein schwarzer Tag für Krumpendorf, als Pfr. Lappe plötzlich starb. Der Hochwürdigste Bischof Dr. Köstner erklärte bei der Einsegnung: „Ich habe keinen Priester für Krumpendorf, der Priestermangel ist zu gross“. Es war ein trauriger letzter Gang des Pfarrers, der so viele seiner Pfarrkinder schon zum Gottesacker begleitete.
Sein Nachfolger war unter den Trauergästen des Klerus, der noch nicht ahnte, dass er bald dieses Amt antreten werde. Anlässlich eines Gespräches mit dem Hwst. Bischof wurde die Pfarre ihm zunächst mündlich versprochen. Nach Räumung des Pfarrhofes ihm am 19. November die Pfarre investiert, wurde der neue Pfarrer, b. geistl. Rat Josef Karre, am 1.12., d. i. am 1. Adventsonntag, feierlich vom Pfarrkirchenrat u. dem ganzen Pfarrvolke eingeführt. Die Installation nahm Domkapitular Msgr. Johann Zimolder vor, an Stelle des Herrn Dechant Kons.Rat Stanislaus Quendler, vor. Dieser hat mit grosser Mühe in der Sedisvacanz die Temporalien der Pfarre verwaltet. Die Seelsorge u. Gottesdienste betreute die Stadtpfarre St. Josef in Klagenfurt.
Vieles wurde in dieser neuen, aufstrebenden Pfarre getan. Vieles wartet noch auf den neuen Pfarrer, das getan werden muss: Renovierung d. alten Pfarrkirche in Pirk, Anschaffung einer Orgel in Krumpendorf, Messnerwohnung u. Aufbau des Pfarrgemeinderates mit den Gliederungen der Kath. Aktion. Gott helfe ihm!