Die Ulrichskirche war bis 1946 die katholische Hauptkirche der Gemeinde Krumpendorf. Der ehemalige Pfarrhof mit Landwirtschaft in Pirk, der nördlich der Kirche lag, wurde nach dem Krieg verkauft und das neue Pfarrhaus in der Kaiserallee erbaut.
Errichtet ist die Kirche auf einem felsigen Hügel. Sie ist über 700 Jahre alt und war ursprünglich eine romanische Wehrturmkirche. Erstmals urkundlich bezeugt wurde sie am 24.4.1321. Die Pfarre Pirk mag ursprünglich zu Maria Wörth gehört haben. In spätgotischer Zeit, im Barock und im 19. Jahrhundert erfolgten Zu- und Umbauten wie Sakristei mit Turmaufgang, Apsis, Seitenkapelle und Langhaus.
Von der Wehranlage gibt es heute nur noch den 4-geschossigen Wehrturm. Die gemalten Ornamente auf den Kreuzgewölben im Inneren stammen aus dem 16. Jahrhundert, der Hochaltar mit den Figuren der Heiligen Ulrich, Leonhard und Florian aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts.
Die Ausrichtung der Kirche ist West-Ost. In der nach Süden ausgebauten Seitenkapelle befindet sich ein besonderes Juwel, der barocke St. Anna Altar mit den 14 Nothelfern (aus der Pfarrkirche in Mettnitz). Um 1725 errichtet zeigt er im Kreis der 14 Nothelfer zentral die heilige Anna mit Maria. Die amulett-artigen Tafeln der Nothelfer schwelgen im üppigen Barock; das Anna-Bild selbst ist keine 100 Jahre alt, es wurde wohl ausgetauscht.
Rund um die Kirche liegt der alte Friedhof, etwas unterhalb der Kirche der neue Friedhof, der von der Gemeinde Krumpendorf verwaltet wird. Er wurde am Sonntag, den 6. Mai 1928 durch Herrn Dechant Marklet eingeweiht. Der finanzielle Aufwand der Gemeinde betrug 13.000 Schilling.
Im Jahre 1946 wurde die Pfarrwohnung nach Krumpendorf verlegt. Als neue Wohnung diente die Dachzimmerwohnung in der Villa Müller, Krumpendorf 34, bestehend aus Küche u. 2 Schlafzimmern mit Veranda u. einer Pfarrkanzlei im Parterre.
Damit ist dem großen seelsorgl. Bedürfnis, den Pfarrherrn dort zu haben, wo weitaus der größte Teil der Pfarrkinder sich findet. …. Die Pfarrkinder in Pirk und Hohenfeld erkennen diesen Schritt als vollkommen gerechtfertigt an u. fügen sich geduldig darin, das Vorrecht, das Pfarramt bei sich zu haben, zu verlieren.
Pfarrer Lappe, Pfarrchronik Krumpendorf 1946
Pfarrer Lappe suchte dringend einen geigneten Platz für das Pfarrhaus und eine neue Kirche. Der Versuch, Schloss Krumpendorf dafür zu erwerben, schlug fehl. Kurz vor Kaufabschluss hat die Gewerkschaft es erstanden und auf dem Areal eine Lehrwerkstätte errichtet. Erst 1950 zeichnete sich eine Lösung ab. Zwei Jahre später konnte das neue Pfarrhaus in der Kaiserallee 45 in Krumpendorf feierlich eingeweiht und bezogen werden.
Quellen:
- Pfarr- und Infoblätter des kath. Pfarramts Krumpendorf
- Pfarrchronik Krumpendorf
- Orts- und Schulchronik Krumpendorf, Band 2
- 3000 Jahre Krumpendorf, 1991 Carinthia Verlag Klagenfurt
- Erläuterungen zum Historischen Atlas der Österreichischen Alpenländer, 8. Teil Kärnten, 1958, S. 331