Zur Geschichte des Ortes

Im Namen Krumpendorf steckt ein mythischer Nachklang aus alten Zeiten. Das mundartliche Wort „krump” für „krumm” war mit dem Wort „Felwen” verbunden zu „Krumpenfelwen”, das „krumme Weide” heisst. Diese Weiden standen früher im Ort und der ursprüngliche Name „Chrumpenfelwendorf” wurde der Einfachheit halber auf „Krumpendorf” verkürzt.

Krumpendorf 1970

Krumpendorf 1970

Krumpendorf war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. Prähistorische Zeugen sind die Gletschertöpfe und Schalensteine im Westen des Ortes. Vermutlich haben am Wörthersee Menschen Ackerbau und Fischfang schon in der Jungsteinzeit betrieben. Vor etwa 3000 Jahren muss es ein kleines Fischerdorf gegeben haben. Genaue Hinweise gibt es allerdings nicht. Ein Fund aus dieser Zeit ist ein schwarzgebranntes Tongefäß. Auch ein 3000 Jahre alter Bronzedolch wurde in einem Grab bei Pritschitz gefunden und ist im Landesmuseum Klagenfurt ausgestellt.

Während der Römerzeit führte eine Strasse von Virunum (Anm. ehem. röm. Stadt bei Maria Saal) am Nordufer des Wörthersees entlang nach Aquileia (Anm. ehem. röm. Stadt in der Provinz Udine). In Leinsdorf und in der Nähe des Schlosses Drasing wurden Mauerreste aus der Römerzeit freigelegt und es gab auch kleinere Funde wie Münzen.

Im Frühmittelalter waren große Teile Kärntens Königsland. Der König beauftragte Kirchen und Klöster, aber auch weltliche Grundherrn mit der Versorgung der Länder. Der Zehente, den ein Bauer abzuliefern hatte, war – meist in Form von Naturalien, wie Weizen, Roggen, Fleisch, Hühner, Eier, aber auch Pfennige und Kreuzer –  in den sogenannten Zehenthöfen abzuliefern. Heute erinnert noch der Zechnerhof, westlich von Krumpendorf, an diese Zeit.

Die Napoleonischen Kriege brachten auch in Krumpendorf Elend und Not. 1797 stießen die französischen Truppen zum ersten Mal nach Kärnten vor, dann 1805 und ein letztes Mal um Pfingsten 1809 bis Dreikönig 1810. Aufzeichnungen aus dieser Zeit berichten von zahlreichen Plünderungen und Überfällen.

Ein bekannter Krumpendorfer Unternehmer war Thaddäus von Lanner, Enkel eines  Südtirolers. Er machte eine Ausbildung zum Kaufmann und übernahm kurz vor der Zwangsversteigerung des Guts Krumpendorf den väterlichen Besitz. Er war ein Mann mit Geschäftssinn, Ideen und Mut  zum Risiko. Lanner besaß eine Brauerei, eine Schnapsbrennerei, züchtete Mastochsen, erweiterte seinen Besitz um eine Zuckerfabrik, kaufte Schürfrechte für eine kleine Kohlengrube. 1839 kaufte er Schloss Drasing und pflanzte 3000 Maulbeerbäume, um Seidenraupen zu züchten – das einzige Unternehmen, das mit einem Misserfolg endete. Lanners Betriebe galten als Musterbetriebe. 1850 wurde er zum Bürgermeister Krumpendorfs gewählt.

Mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz um 1864 begann in Krumpendorf auch der Fremdenverkehr und die ersten Badegäste kamen.

1877 errichtete Anton Wieninger, der Sohn eines Brauereibesitzers aus Oberösterreich, die erste Badeanstalt in der Nähe der heutigen Landungsbrücke. Ein Jahr zuvor hatte er das Schlossgut erworben. Wieninger ließ eine schattige Allee zum See anpflanzen und errichtete die erste Landungsbrücke.

Der Klagenfurter Seifenfabrikant Josef Pamperl ein gebürtiger Niederösterreicher, der nach Wieningers Tod das Schlossgut erwarb, richtete dort das erste Hotel ein, mit Zimmern, Lese- und Spielsalon, Tanzsaal und Kegelbahn. Pamperl sorgte auch dafür, dass Krumpendorf zum Kurort erhoben wurde. Er baute die Alleen weiter aus und ließ einen Promenadenweg mit Ruhebänken errichten.

Ein Stammgast, der Wiener Architekt Max Schindler von Kunewald, gründete ein Vergnügungskomitee. Endlich gab es Abendunterhaltung, Konzerte und alle Jahre ein Sommerfest mit Feuerwerk.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich Krumpendorf sehr rasch zum Urlaubsort, in dem es bis heute möglich ist, Entspannung und Erholung zu finden und Sonne und Wasser zu genießen.

Kommentare sind geschlossen.