Anton Wieninger

Wieninger war zweifellos ein Pionier des Fremdenverkehrs für Krumpendorf. Er errichtete die erste Badeanstalt, baute eine Schiffsanlegestelle, womit der Ort von der Wörtherseeschifffahrt angefahren werden konnte, er legte die Allee an, die noch heute seinen Namen trägt und er war Gründungsmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Krumpendorf und ihr erster Hauptmann.

Es gab auch eine andere, nicht so vorteilhafte Seite an ihm. Lassen wir Quellen zu Wort kommen, die die Person Wieninger beleuchten. Es handelt sich einerseits um einen Artikel der Fremdenverkehrszeitung aus dem Jahre 1887, den Erinnerungen von Pamperl, verfasst 1929 sowie Informationen aus dem Archiv der Freiwilligen Feuerwehr. Wieninger starb am 7. Juli 1890 im Schloss Krumpendorf. Sein Leichnam wurde in die Familiengruft nach Mattighofen überführt. Er wurde 49 Jahre alt.

1882-89 Anton Wieninger - Gutsbesitzer
Anton Wieninger

Inhaltsverzeichnis:

Artikel der Fremdenverkehrszeitung 1887
Pamperls Erinnerungen an Wieninger
Aus dem Archiv der Feuerwehr Krumpendorf

Kärntner Fremdenverkehrszeitung 1887

 

Ein Freund des Fremdenverkehres ??

Nun bekommen unsere P. T. Leser einige nicht uninteressante und bezeichnende Histörchen von des allgewaltigen Bürgermeisters der Gemeinde Krumpendorf Thätigkeit zu hören.

Wie wir schon in Nr. 7 erwähnten, wurde uns ein Zahlungsauftrag des k. k. Hauptsteueramtes behändigt, in welchem der Verwaltung der Fremden-Verkehrs-Zeitung bei Androhung der üblichen Execution die Zahlung einer Stempelstrafe von fl. 1.- aufgetragen wird. An der Sache selbst wäre nun nichts Besonderes gelegen, denn Stempelstrafen stehen ja innerhalb der schwarzgelben Reichsschranken auf der Tagesordnung. Der Grund aber warum uns diese Strafe dictirt wurde, ist folgender:

Am 23. Mai sandten wir an die Gemeinde Krumpendorf Drucksorten und an uns adressierte, markirte Couverts und folgendes Schreiben:

Löbliche Gemeindevertretung! Die „Kärntner Fremden-Verkehrs-Zeitung“ beabsichtigt von nun an jede Woche eine Fremdenliste von allen Sommerfrischorten des Landes erscheinen zu lassen.

Wir bitten demnach: Die löbliche Gemeindevertretung möge die Güte haben, uns die Fremdenlisten, je nach der Anzahl der ankommenden Fremden, alle 8 oder 14 Tage auf beiliegende Drucksorte zukommen zu lassen.

Die Fremdenlisten bitten wir jedesmal, und zwar längstens Dinstag Abends an uns absenden zu lassen und auch den Ort vorzumerken, von wo der Fremde ankam.

Wir sind auch gerne bereit, Jenem, der uns die Listen zusendet, eine mäßige Entschädigung für die Mühe zukommen zu lassen. Hochachtungsvoll Verwaltung der „Kärntner Fremden-Verkehrs-Zeitung“ und „Fremdenliste von Kärnten“.

Die Veröffentlichung der Fremdenlisten ist aber eine Angelegenheit zum Nutzen des Landes, respective des Fremden-Verkehres, mithin Eingaben in dieser Angelegenheit unserer Ansicht nach stempelfrei.

Der Bürgermeister von Krumpendorf nun läßt uns nicht nur die ersuchte Fremdenliste nicht zukommen, sondern fühlt sich bewogen, gegen uns das Verfahren wegen Verkürzung der Stempelgebühr einzuleiten!!!

Ein anderer Fall. Die Gattin des Herrn FML. Baron Ramberg (Anm.: FML = Feldmarschallleutnant) richtet an die Gemeinde Krumpendorf die Anfrage, ob eine Villa mit mehreren Zimmern daselbst zu vermiethen sei. Die Dame ließ sich jedenfalls durch die von der vom Kärntner Vereine herausgegebenen Verzeichnis der Sommer-Aufenthaltsorte von Kärnten enthaltene Bemerkung: „Auskünfte ertheilt die Gemeindevorstehung“ zu dieser Anfrage verleiten. Frohlockend zeigte der Bürgermeister dieses Schreiben einer Person mit der Bemerkung: „Nun bekommt die Gemeinde wieder 50 Kreuzer“, selbstverständlich Ergreifer-Antheil.

Nur der energischen Intervention einer Villenbesitzerin in Krumpendorf ist es zu danken, daß der Bürgermeister davon abstand, gegen Ihre Excellenz die Generalin Ramberg die Amtshandlung einzuleiten. Dafür aber fand er es unter seiner Würde, trotzdem zu dieser Zeit noch die Villen Czerny, Raup, Schindler und Zier leer standen, die Frau Generalin hievon rechtzeitig zu verständigen. Diese zog fort und Krumpendorf hatte das Nachsehen. Die betreffenden Villenbesitzer genießen wahrscheinlich nicht die Protection des Allgewaltigen.

Wie dieser Mann seine Gewalt mißbraucht, wollen wir weiters charakterisiren.

Ein Villenbesitzer in Krumpendorf heiratete. Kurz nachdem er seinen Hausstand einrichtete, sandte der Bürgermeister seinen Famulus (den Gemeindediener) in dessen Wohnung, wo sich derselbe herausnahm, die junge Frau in Abwesenheit des Gemals auszufragen, wer sie sei, woher sie komme
etc. Als der Gemal zufällig dazukam, belehrte er den Diener in nicht mißzuverstehender Weise, daß er sich zu entfernen habe. Trotzdem jener Villenbesitzer seine Frau und Dienerschaft vorschriftsmäßig anmeldete, was der Bürgermeister im Amtseifer übersehen zu haben scheint, dictirte er demselben eine Strafe wegen Überschreitung der Meldevorschriften. Freilich endete die Angelegenheit mit einer Blamage für den Bürgermeister.

Wiederholt kam es vor, daß der Gemeindediener ohne Grund in ein dortiges Etablissement eindrang und, ohne den Besitzer desselben aufzusuchen, einfach nach Nichtangemeldeten fahndete.

Dieser Diener nimmt sich also heraus, ob mit oder ohne Bewilligung seines Vorgesetzten ist uns nicht bekannt, das Hausrecht zu mißbrauchen, um nach nicht angemeldeten Dienern und Sommergästen zu spioniren! Wehe! wehe! wenn Jemand ohne sofortige Anmeldung einen Sterblichen beherbergt, dann regnet es sofort Strafen.

So mancher arme Bauer mußte da schon fünf oder mehr Gulden zahlen, da er einen Bettler oder Handwerksburschen aus Erbarmen Nachtlager gab.

Zu einer Frau, die eine Tochter bei sich hatte, erkühnte sich die Bürgermeister-Majestät sogar selbst zu gehen und zu fragen, ob deren Tochter ein Dienstbotenbuch besitze. Auf die Entgegnung, daß eine Tochter denn doch kein solches benöthige, fuhr er die Frau an: „Das ist Alles eins, sie muß entweder als Dienstbote, Köchin oder dgl. im Hause sein und muß ein Dienstbotenbuch haben“!!!

Nun noch einen schönen Zug der Thätigkeit dieses Ortsvorstandes:

Ein Villenbesitzer wollte, um den lästigen Umweg zum See über den staubigen Fahrweg zu ersparen, einen Uferweg benützen, der aber eine kurze Strecke über des Bürgermeisters Gaue führt.

Sofort sperrte der Freund des Fremdenverkehres diesen Weg ab.

Obiger Villenbesitzer wollte nun diesen an und für sich fast werthlosen Grund kaufen und den über denselben führenden Weg, entsprechend erweitert, der Gemeinde schenken. Der höhnische Bescheid des Herrschers von Krumpendorf aber lautete: „Was gehen mich die Fremden an“!!

Doch nun genug für diesmal!

Dies ist das segensreiche Wirken des Bürgermeisters von Krumpendorf, Anton Wieninger, in dessen Hand das Wohl und Wehe einer großen Gemeinde liegt, welche zum großen Theil auf die Einnahmen von den alljährlich wiederkehrenden Fremden angewiesen ist, deren Aufschwung sich erst von jener Zeit datirt, seit welcher die fremden Sommergäste ihr gutes Geld zurücklassen.

Bedauerungswerthes Krumpendorf, welches diesen großen Mann an die Spitze seines Gemeindewesens gestellt hat! Um wieviel besser würde es unter der Leitung eines einfachen, aber ehrlichen Bauers fahren, als unter der Regierung jenes Allgewaltigen, welcher nur ein Hindernis des Aufschwunges ist ins sich hauptsächlich mit Häscherei und Ergreifersystem befaßt.

Es ist uns leid, unser Blatt mit solch‘ Erörterungen verunreinigen zu müssen, doch wir können alle unsere Leser versichern: „Kärnten hat nur einen solchen Mann an der Spitze einer Gemeindevorstehung und dies ist Herr Anton Wieninger, der Gemeindevorsteher von Krumpendorf“.

Komme man im Lande wohin man wolle, man wird in erster Linie bei jedem Bürgermeister alle Auskünfte erlangen und die freundliche Aufnahme finden, ohne fürchten zu müssen, Unannehmlichkeiten zu haben. Armes Krumpendorf!

Pamperls Erinnerungen an Wieninger

 

Anton Wieninger, Sohn eines Brauereibesitzers aus Mattighofen, Oberösterreich, der an eine Seifensiederstochter aus Böhmen verheiratet war und aus Mattighofen einen Wirtschafter mitbrachte, namens Josef Propst, welcher hier erst am 27.12.1926 hochbetagt, bei 92 Jahre alt, starb.

Anton Wieninger, sehr groß und dick, laut vorgefundenen Waagzetteln aus Wiener Bädern wog er dort 141 bis 143 kg, hatte eine gute Vorbildung genossen, denn er besuchte eine Brauer-Akademie und ich glaube auch eine Ackerbauschule.

Anton Wieninger 1880, Gründer der FF Krumpendorf

Anton Wieninger in seiner Uniform

So sowohl durch Vermögen wie durch erworbene Kenntnisse entsprechend ausgerüstet, scheint er anfangs mit Lust und Liebe an den Betrieb des Besitzes herangetreten zu sein, denn er baute im Gutshofe eine neue ganz modern mit den neuesten Maschinen eingerichtete Brauerei. Finanzer, die ja alle Brauereien und Brennereien besuchen und kontrollieren müssen, erklärten mir, dass die Wieningersche neue Brauerei weitaus die vorzüglichst eingerichtete sei, die sie kennen.

Als Gärkeller diente das westlichste Drittel oder Viertel des Stallgebäudes, als Lagerkeller sollte der sehr alte 600 m2 große Keller vis-à-vis vom Bahnhofe dienen. Westlich von diesem, vielleicht nur 100 m entfernt, erbaute Wieninger cirka 1876 die Villa, in der wir jetzt wohnen. Der 1. Stock sollte an Sommerfrischler vermietet werden, während das Parterre dieser Villa cirka 200 m2 groß, als Stall zum Aufstellen von Mastochsen eingerichtet wurde. Vor dem Eingange zum riesigen Lagerkeller stand eine kleine Parterre-Restauration, ich vermute fast, dass diese noch zu Lanners Zeiten errichtet wurde.

Die neue Brauerei wurde nur kurze Zeit betrieben; dass sie eine Zeitlang vorzügliches Bier erzeugte, las ich aus verschiedenen Briefen und Karten von Bierverkäufern, z.B. Tarvis und anderen Orten, welche Korrespondenzen ich seinerzeit bei Übernahme des Gutes (29.10.1891) vorfand. Aber dann hatte einmal der Brauer Malheur, es missglückte ihm ein Sud, und statt dieses schlechte Bier einfach in den Bach zu schütten, ließ Wieninger, aus übel angebrachter Sparsamkeit, das verdorbene Bier nach und nach den nächsten guten Suden beimengen und in die Verkaufsfasseln füllen und versenden, so dass Wieninger dann nur Reklamationen und Rücksendungen davon erntete. Dann erst soll der Rest des verdorbenen Bieres in den Bach geschüttet worden sein, der weithin davon aufschäumte. Diese Sache disgustierte Wieninger derart, dass er die kostspielig erbaute und eingerichtete Brauerei stehen ließ.

An sonstigen Schaffungen Wieningers sei erwähnt, dass er vom Schwimmschulhügel, wie bei uns anfangs getauft wurde, in den See hinaus eine Landungsbrücke baute, damit die damals zur Sommerzeit allein verkehrenden kleinen Dampfschiffe (Loretto vom Lendhafen in Klagenfurt aus, Carinthia von der Militär-Schwimmschule herauf, hier anlegen konnten.

Dann erbaute Wieninger durch Einschlagen einer großen Zahl Piloten in den See eine Badeanstalt bestehend aus einem Damen- und einem Herren-Abteil, je einen Bassin zum Schwimmen und je eine Anzahl Auskleidekabinen. Im Ganzen waren 35 Kabinen. Diese Badeanstalt und die Restauration vis-à-vis vom Bahnhof verpachtete Wieninger zusammen um 300 Gulden per Saison an einen Herrn Berlek, der zugleich auch der Schwimmmeister seiner Badeanstalt war.

Eine weitere Tat Wieningers war die Herstellung einer Akazienallee vom Schwimmschulhügel hinauf bis zur Eisenbahnübersetzung (Anm.: heute Wieningeralle), also vom Süden gegen Norden. Zwischen dem Hügel und der Bahn waren damals die Grundstücke noch arg sumpfig, Wieninger musste also, um die Akazienallee herstellen zu können , dafür vor allem einen Damm aufführen lassen. Wieninger ließ überdies in diesen Sumpfgründen lange Kanäle kreuz und quer anlegen, was dem Übel wohl bedeutend abhalf.

Wieninger pflanzte noch an der Nordostecke des Schlossgartens gegen Osten hin durch seine Ackergründe eine schöne einseitige Nussbaum-Allee, wozu gleichfalls Anschüttungen nötig waren. Diese Allee wurde Kaiser-Allee getauft.

Schließlich eröffnete Wieninger in der Wienergasse in Klagenfurt ein Weingeschäft, das aber nicht von langer Dauer war.

Nachdem hier damals kein großer Fremdenverkehr war, so schickte er die von seinen Kühen gespendete Milch zum größten Teil täglich frühmorgens mit einem Pferd und Wagen in die Stadt, wo der Milchmann, ein alter treuer Mann namens “Valte“ schon Abnehmer für seine Kannen Milch zu finden wusste, worauf er für das Gut die Einkäufe besorgte und meist gegen Abend heim kam, meistens mit einem Schwips.

Mit seiner Frau harmonierte Wieninger nicht gar lange; die größte Schuld daran dürfte wohl ihn getroffen haben. Er machte nämlich häufige Reisen, bald nach Wien, bald nach München, das bezeugten mir viele Depeschen an seine Frau von selten der meist von ihm besuchten Hotels aus Wien und München. Es waren stets Antwort-Depeschen, wenn seine Frau ihn wegen irgend welcher Vorkommnisse hier dringend gebraucht hätte, und ihn in diesen Hotels suchte, da hieß es meistens: “Wieninger nicht mehr hier, vorgestern abgereist, wohin unbekannt”, oder so ähnlich.

Solche Telegramme und viele andere interessante Papiere und Dokumente usw. fand ich unter einem Wust von Papieren, die ich in einer großen Wanne und in Kisten vorfand.

Kein Wunder, wenn die Harmonie in die Brüche ging, wenn die Frau zu Hause sich in dringenden Fragen nicht zu helfen wusste, aber nicht nur die Harmonie unter den Ehegatten, sondern der ganze Betrieb hier ging so in die Brüche.

Wie gering zu Wieningers Zeiten der Fremdenverkehr hier war, das sieht man unter anderem aus folgendem:

Verschiedene Personen wünschten hier, dass hier ein Postamt errichtet werden solle, dagegen aber wehrte sich der einflussreiche Bürgermeister Wieninger mit dem Bemerken, “das sei hier wohl noch nicht notwendig, die wenigen Postsachen, die hier vorkommen, kann ja mein Milchführer Valte täglich mit zur Post nach Klagenfurt nehmen und die für Krumpendorf dortselbst liegenden von dort heraus bringen”.

Es drang aber doch das Verlangen nach einem Postamt hier durch und wurde Wieninger veranlasst im Hofparterre-Hause, das an die alte Brauerei stieß, das nordwestl. Eckzimmer für die Post einzuräumen, so bekam Krumpendorf endlich ein Postamt.

Schade dass die Hoffnungen, die man ursprünglich in Herrn Wieninger zu setzen berechtigt zu sein glaubte, sobald verflattern mussten! In ihm waren Ideen, die wenn ausgeführt, für Krumpendorf sehr günstig sein mussten, denn wie ich hörte, hatte er zum Beispiel sich in den Kopf gesetzt, hier ein Kurhaus vom weißen Kreuz, nämlich ein Erholungsheim für Offiziere, ähnlich wie in Meran, zu gründen und dürfte Wieninger deshalb in Wien verschiedene Aufwartungen bei prominenten Persönlichkeiten in der glänzenden Paradeuniform als Hauptmann der Krumpendorf Feuerwehr gemacht haben, in solcher auch in Logen erschienen sein!

Als sein Familienleben und seine Unternehmungen in die Brüche gingen, wird er auch sein Offiziers-Kurhaus-Projekt haben fallen lassen.

Ganz entgegengesetzt diesem, für Krumpendorf wahrscheinlich sehr günstigen Plane, hatte Wieninger eine Marotte, welche für unseren Ort weiter nicht vorteilhaft war. Bürgermeister Wieninger zeigte nämlich der Finanzbehörde alle jene an, welche eine Zuschrift oder Anfrage an die Gemeinde richteten, welche gar nicht oder ungenügend gestempelt war. Ich fand daher unter der Masse von Makul. Papier aus seinem Nachlasse eine große Zahl – ganze Bündelchen – von Postanweisungsabschnitten, welche jeder eine Strafzahlung an die Gemeinde bedeuteten, welche er für Arme überwies.

Lächerlich und unbeliebt machte sich Wieninger besonders dadurch, dass er sogar ungestempelte Wohnungsanfragen strafen ließ.

Nach Wieningers Tode ging hier sein ganzer Besitz zu Grunde.

Ein paar Jahre waren ein von Kurator Dr. Abuja in Klagenfurt eingesetzter Verwalter und eine Wirtschafterin die das Ganze zu leiten hatten.

Aus dem Archiv der Feuerwehr Krumpendorf

 

Wieninger war vom 7.11.1880 bis zu seinem Tod am 7.7.1890 Hauptmann der FF Krumpendorf. Er übernahm als erster Hauptmann im November 1880 die FF Krumpendorf und kaufte aus Eigenmitteln die erste Feuerspritze unter der Bedingung an, dass sämtliche Löschrequisiten nicht weiter als 300 m vom Schloss Krumpendorf entfernt unterzubringen seien. Für die Errichtung eines Gerätehauses war damals weder Baugrund noch Mittel vorhanden.

Es sei noch eine Anekdote am Rande erwähnt: Nach dem Tod Anton Wieningers erging ein Schreiben von seinem Bruder Albert an die FF Krumpendorf in dem hinterfragt wurde, ob die FF anlässlich des Leichenbegängnisses im Krumpendorferhof wirklich 5 Fass Bier à 25 Liter getrunken hätte, so wie es der Restaurateur Berlek in Rechnung gestellt hatte. Die FF erwiderte entrüstet, dass die 19 anwesenden Kameraden meist nur 2 Halbe getrunken hätten, einige Kameraden ev. auch eine 3. Halbe.

Anton Wieninger war schon damals sehr auf sein Aussehen bedacht. Er kreierte eine eigene Feuerwehruniform für sich, in der er bei offiziellen Anlässen – sogar in der Kaiserstadt Wien – auftauchte.

Quellen

  • Kärntner Fremdenverkehrszeitung 1887
  • Erinnerungen von Josef Pamperl 1929
  • Archiv der Freiwiligen Feuerwehr Krumpendorf

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