Die Bahn brachte die Gäste nach Krumpendorf und da lag es nahe, ja der Platz war aus damaliger Sicht ideal, gleich gegenüber dem Bahnhof eine Restauration zu errichten. Auch zum See, zur Dampferanlegestelle, war es nicht weit und so konnte man auch von dort kommend gemütlich einkehren und speisen. Garant für eine vorzügliche Bewirtschaftung war damals der Pächter Johann Sontag.
Die ersten Jahre
Gleich daneben befand sich ein weiteres Gasthaus, einfacher, mehr für die Einheimischen: die „Alte Post“. Die beiden gastronomischen Betriebe entwickelten sich unterschiedlich. Die Bahnhofrestauration, die einen großen Saal hatte, in dem Abendunterhaltungen und Tanzabende veranstaltet wurden, wurde zum Treffpunkt der Wiener Sommergäste, während die „Alte Post“ von Einheimischen frequentiert wurde.
Erster Besitzer und Erbauer der Restauration war vermutlich Anton Wieninger, nach dessen Tod das Gericht die Versteigerung seines ganzen Besitzes anordnete. Josef Pamperl setzte sich gegen die Mitbieter und Ernst Wahliß aus Pörtschach durch und erwarb mit dem Schlossgut auch die Bahnhofrestauration. Obwohl unmittelbar nach dem Erwerb ein Restaurateur (Restaurantbetreiber) um die Übernahme der Pacht ansuchte, lehnte Pamperl ab und der bisherige Pächter Berlek blieb noch ein Jahr. In diesem Jahr erfuhr Pamperl von einem fähigen Mann namens Sontag, der wegen seiner tüchtigen Führung und Reinlichkeit bekannt war. Sontag war Pächter der Restauration Auenhof bei Velden. Pamperl fuhr in Begleitung seiner Frau mit dem Dampfschiff dorthin und schloss mit Sontag einen Pachtvertrag um 300 Gulden erst mal auf ein Jahr ab. Die Pacht sollte dann aber viele Jahre andauern.
Pamperl erwarb bei Jakomini in Villach quadratische Marmorpilaster (Marmorpfeiler) zu denen ein einfaches Eisengitter gehörte. Diese stellte er entlang der Straßenfront vor der Restauration auf und ersetzte damit das schadhafte Trockenmauerwerk. Außerdem wurde als Zierde ein kleiner, runder Springbrunnen im Restaurationsgarten angelegt.
Die Unterhaltungsabende des Vergnügungskomitees
Pamperl schildert in seinen Erinnerungen: „Ab etwa 1895 fanden jeden Samstag Abend im großen Saal der Bahnhofrestauration während der Sommersaison Unterhaltungen statt. Es bildete sich ein Vergnügungskomitee, dessen Gründer und Obmann der Wiener Architekt Max Schindler von Kunewald war, der bald einen Stab von Helfern um sich scharte. Dazu zählten u.a. Söhne des Persischen Generalkonsuls Visin aus Triest, Söhne des Regierungsrates Dr. R. von Eminger und zwei Herrn Czerny aus Klagenfurt. Diese bauten am schmalen Westende des Saales ein Podium und darauf eine Bühne. Künstlerische Talente wie Max Schindler selbst und Polly (Anm.: Leopold) Czerny, der später Professor an der Technischen Hochschule Graz wurde, malten prächtige Kulissen und Dekorationen. Samstag Abend wurden die Gäste dann mit verschiedenen Darbietungen wie ein Lustspiel, ein Schnellzeichner, ein Schattenspiel (es gab noch kein Kino) oder Gesang erfreut. Im Saal waren Tische und Stühle aufgestellt, so dass das Publikum zu Abend speisen konnte. Nach Ende der Vorstellung wurden Tische und Stühle beiseite geräumt, um Platz zu schaffen. Dann wurde auf dem vorhandenen Klavier zum Tanze aufgespielt.“
Auf dem unten abgebildeten Kulb Klavier aus Dresden, das sich noch im Kärntnerhof befindet, dürfte schon vor über hundert Jahren musiziert worden sein.
Im Mai 1901 verkaufte Pamperl die Bahnhofrestauration an Isidor Brabetz, der davor die Innsbrucker Stadtsäle bewirtschaftet hatte. Brabetz baute die Restauration zum Bahnhofhotel mit einer großen Terrasse vor den Zimmern im 1. Stock aus. Darunter entstand ein großzügiger Salon. Brabetz, den man auch den „Rattenfänger von Hameln“ nannte, schaffte es an Sonn- und Feiertagen solche Mengen an Gästen vornehmlich aus Klagenfurt anzuziehen, so dass die Bahn sich veranlasst sah, Sonderzüge von Klagenfurt nach Krumpendorf einzusetzen. Allerdings ließ der Zustrom an Gäste dann auch wieder nach und die Sonderzüge wurden eingestellt. Brabetz musste am 24. August 1913 Konkurs anmelden.
Der nachfolgende Besitzer, der Klagenfurter Wagnermeister Teppan, der jedoch kein Wirt war, verpachtete das Hotel. Damals war im Haus eine Abteilung des k.u.k. Eisenbahn-Telegrafenregimentes einquartiert. Erbaut wurde in dieser Zeit auch eine Freitreppe neben der Küche als Aufgang in die erste Etage. Da die Bewirtschaftung des Pächters keine Früchte trug, wurde das Hotel wieder verkauft und wechselte in kurzer Zeit mehrmals den Besitzer, bis es 1923 Rosa Vellat erwarb, die es an Herrn Heckel verpachtete.
Krumpendorfer Kammerorchester
Nach dem ersten Weltkrieg gründete Komauer 1921 das Krumpendorfer Kammerorchester, das er bis zu seiner Auflösung 1935 leitete. Der Salon des Bahnhofhotels war Probenraum und Aufführungsort zugleich.
In seiner kurzen Selbstbiografie berichtet Komauer darüber:
„… Den verhassten Akten und Paragraphen entflohen, suchte ich durch Gründung eines kleinen Orchesters in Krumpendorf meinen Drang nach einem von mir geleiteten Klangkörper zu stillen. Dieses Orchester bestand anfänglich nur aus einem Streichquartett, Klavier und Harmonium. Allmählich traten noch mehrere Geigen, ein Bass, ein zweites Harmonium, eine Flöte und Trompete und die notwendigen Schlaginstrumente hinzu, so dass unser ursprüngliches sich zu einem ganz gut klingenden Kammerorchester erweiterte. In den Proben des Krumpendorfer Kammerorchesters verlebten wir die schönsten und auch heitersten Stunden. Auf unseren Programmen hatten wir nicht nur heitere, sondern auch ernste klassische, ja sogar symphonische Musik stehen. Wir wurden wiederholt eingeladen, in anderen Orten zu konzertieren, auch im Klagenfurter Sender spielten wir mehrere Male. So arbeiteten wir mehr als zehn Jahre zusammen. Wir musizierten oft bis weit über Mitternacht hinaus, während unser Anhang, die Frauen oder sonstige Angehörige der Orchestermitglieder, gemütlich plaudernd mit einer Handarbeit beschäftigt, den frohen und ernsten Klängen lauschten.“
Auch ein Damenorchester hatte im Hotel seine Heimat gefunden, wie das nachstehende Foto zeigt.
Pamperl beschreibt in seinen Erinnerungen die Konzertabende des Orchesters:
„Aufgeführt wurde klassische Musik, Opern, etc., Walzer, Märsche, moderne Musik. Auch Kompositionen von Hofrat Dr. Komauer.
Jede einzelne Pièce wurde vom zahlreich erschienen Publikum, davon viele aus Klagenfurt, welches den Saal und die Nebenlokalitäten vollständig füllte, und selbst die Fenster von außen besetzte, mit schallendem Applaus belohnt. Mitunter aber leider selten, sah und hörte man in den Zwischenpausen andere seltene Künstler, einmal ein Herr, der zur Laute sang, dann, ach Gott war das entzückend, stand der sehr große, aber noch sehr junge Sohn des Componisten – Villenbesitzer Theodor Streicher, rechts und links flankiert von seinen reizenden Schwestern, welche alle zusammen verschiedene Lieder sangen, begleitet von den passend entsprechenden Gesten. Es war höchst erfreulich, diese junge Künstlergruppe zu hören und zu sehen, deren Produktionen auch gebührend von den Hunderten Zuhörern durch Zurufe und lautem Beifall bedankt wurden.
Einmal, aber leider auch nur einmal, überraschte uns das freundliche und nette Töchterchen des Dirigenten Dr. Komauer namens „Bertl Komauer“, Professorin für rhythmischen Tanz an der Kunstacademie in Wien, welche im Verein mit einer Freundin aus derselben Kunstschule, einige Tänze in verschiedenen Kostümen zum Besten gab, welche überraschend großartige Kunstproduktionen von den Anwesenden stürmisch applaudiert wurden. Während des ganzen Abends war den Gästen discret serviert worden. Nach Schluss des Konzertes, das bis kurz vor Abgang des Personenzuges nach Klagenfurt dauerte, so dass die zahlreich erschienenen Klagenfurter bequem noch heimfahren konnten, wurde in der Mitte des Saales Platz geschafft, und dann dem Tanze gehuldigt, bis schließlich selbst die Säumigsten heim mussten.“
Hin und wieder half der alte schon im Ruhestand befindliche, ehemalige Pächter Sontag aus, brachte mal ein ein Programm oder ein Glas Wein an einen Tisch. Nach Konzertende sammelte er die Noten ein, ordnete sie und kümmerte sich um die Instrumente.
In den dreißiger Jahren wurde aus dem Bahnhofhotel das Hotel Kärntnerhof. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Hotel weiter betrieben.
„Kraft durch Freude“ (KdF) war das Freizeitwerk des Dritten Reichs. Eine der wichtigsten Aufgaben war es, Reisen zu organisieren. Zum Programm gehörten auch Ausstellungen und Theater, Schwimmkurse und Unterhaltungsabende.
Einer dieser Unterhaltungsabende fand in Krumpendorf statt. Nach dem vorliegenden Künstler-Verpflichtungsschein ausgestellt für Sylvia Seifert von der KdF Gaudiensttelle Kärnten erfahren wir, dass die Künstlerin, vermutlich war sie Sängerin, verpflichtet wurde am 24.4.1941 um 19:30 Uhr im Kärntnerhof in der Veranstaltung „Humor der Operette“ aufzutreten. Ihr wurde dafür ein Honorar von 15,- RM zugesprochen. Mit dem Honorar waren sämtliche Nebenkosten, die aus dieser Verpflichtung erwuchsen, abgegolten. Der Vermerk „Wehrmacht“ auf dem Verpflichtungsschein gibt Auskunft, dass es sich um einen Unterhaltungsabend für Wehrmachtsangehörige gehandelt hat.
Die Wirtschaftswunderzeit
Nach Abzug der britischen Besatzungstruppen erwarb Jakob Weiss 1956 das Hotel. Und wieder sollte es zu einer neuerlichen Blüte kommen. Die Zeichen des Wirtschaftswunders waren unübersehbar und man fuhr wieder in Urlaub. Jakob Weiss, der einen Steinbruch besessen und seine Frau, die ein Gasthaus in St. Georgen am Sandhof (bei Klagenfurt) geführt hatte, hatten ihr Objekt gefunden.
Nach und nach wurde das Gebäude renoviert. Jakob Weiss besaß damals eine Taxikonzession und war regelmäßig am Wörthersee unterwegs. Er sah, wie gut Tanzlokale in Pörtschach oder Velden besucht waren und wollte ebenfalls eine Bar eröffnen. Die Konzession wurde zuerst verweigert, weil in Krumpendorf im Gegensatz zu den Kurorten Pörtschach und Velden dem Gast mehr Ruhe und Erholung geboten wird. „Im Übrigen ist im Fremdenverkehr bereits eine gewisse Tendenz zur Abkehr von Trubel und Vergnügungen zu beobachten, so dass die Förderung des Unterhaltungsbetriebes nicht unbedingt notwendig erscheint.“, lautete die Begründung. Im zweiten Anlauf klappte es.
Von 1958 bis 1963 war die Bar im großen Veranstaltungssaal untergebracht. Publikumsmagneten waren die Aufführungen der Löwinger Bühne mit Paul und Sissi Löwinger, Maria Andergast gab mit Hans Lang Lieder- und Chansonabende und es wurden regelmäßig Kärntnerabende und Zaubershows veranstaltet. Auf der Tanzfläche im Gastgarten zeigten Schuhplattler ihr Können.
Maria Andergast war als Schauspielerin von zahlreichen Filmen seit den 1930er Jahren bekannt. Mit Hans Lang gab sie nach ihrer Filmkariere Lieder- und Chansonabende, die das Duo nach Krumpendorf brachten. Eine zweite Karriere als Sängerin hatten ihr die Kompositionen von Hans Lang „Mariandl“ und „Du bist die Rose vom Wörthersee“ eröffnet.
Die Bambis
Der Zustrom an Urlaubsgästen nahm kein Ende und so entschied man sich, ein neues, großes Tanzlokal zu errichten. Der Sitzgarten musste weichen und angrenzend an den Kärntnerhof entstand die Tenne. Am 1. März 1964 waren Jakob Weiss und sein Sohn Franz in Wien, um die Bambis , die damals schon einen Namen in der Musikbranche hatten, für ihr Tanzlokal zu gewinnen. Die beiden Krumpendorfer hörten sich deren Auftritt in der Tenne in der Annagasse im 1. Bezirk an. Anschließend traf man sich beim Heurigen. Die Band sollte für den Sommer engagiert werden. Ihre Gage war jedoch so hoch, dass man das Risiko nicht eingehen wollte. Also machte man Ihnen den Vorschlag, das Lokal selbst zu pachten. Nachdem Mandy, der Sänger der Band, sich dafür eingesetzt hatte, stimmten die anderen zu und bereits im Mai wurde die Tenne eröffnet.
Der Pachtvertrag lief über 5 Jahre. Die Bambis haben die Tenne gemeinsam geführt und jeden Sommer hier gespielt. Leider haben sie sich dann getrennt. Der Pachtvertrag wurde nicht verlängert.
Die Bambis waren schon mit ihrem Hit „Gina“ bekannt, als sie nach Krumpendorf kamen. Die Band bestand aus dem Sänger Mandy (Georg) Oswald und drei Musikern, Conny Fuchsberger, Hannes Schlader und Peter Holzer. Viele ihrer weiteren Schlager wie „Melancholie“ und „Nur ein Bild von Dir“, mit denen sie 1964 und 1965 Platz 1 in den Charts belegten, haben in Krumpendorf das Licht der Welt erblickt. „Melancholie“ wurde ein Welthit. Ein weinendes Mädchen am Bahnhof in Krumpendorf inspirierte Mandy zu diesem Lied.
Der Song „Es war ein Sommertraum“ ist an einem trüben Sonntag Nachmittag des Jahres 1966 gemeinsam mit Udo Jürgens entstanden, der den Bambis in der Tenne mit seinem Mustang einen Besuch abstattete. Auch Heinz Conrads, der seine Urlaube jedes Jahr in Krumpendorf verbrachte und die Bambis von Wien kannte, ist mit ihnen aufgetreten. In dieser Zeit war die Tenne der musikalische Hotspot am Wörthersee.
Der Hit der Bambis 1965: „Nur ein Bild von dir“
Die Tenne wird Diskothek
Nach den Bambis führte Franz Weiss die Tenne ab der Sommersaison 1970 bis 1988 als Diskothek und Tanzlokal weiter. Er erinnert sich: „Jeden Tag haben wir einen Tennenrundgang gemacht, wie beim Karneval, wo eine Kette gebildet wurde. Wir sind auf der einen Seite hinauf marschiert auf den Balkon, oben rund herum, dann die andere Stiege herunter wieder auf die Tanzfläche, wo eine Schnecke gebildet wurde. Die ersten waren schon wieder herunten, da sind die letzten erst hinauf gegangen. So lange war die Kette. Hinterher gab es einen La Bostella oder einen Casachok.“
Jeden Montag wurde ein Kärntner Heimatabend mit Trachtenkapelle, Schuhplattlergruppe und dem Seltenheimer Chor, der 25-30 Personen umfasste, veranstaltet. Das Reisebüro Springer brachte mit seinen Bussen die Leute zu den Abenden.
In den 1980er Jahren gab es einen Anschlag auf die Geruchsnerven der Diskobesucher. Buttersäure wurde im Lokal verteilt. Der oder die Täter konnten nie ausgeforscht werden. Es hat jedenfalls fürchterlich gestunken. Die Disko war voll. Schnell wurden die Fenster geöffnet und alle stürtzten zur frischen Luft. Es hat der Sache keinen Abbruch getan. Nächsten Tag war das Lokal wieder voll.
Ende der 1960er Jahre wurde das Hotel weiter ausgebaut und aufgestockt.
Das Hotel ist teilweise mit wunderschönen Intarsien-Dekorplatten als Deckenverkleidung ausgestattet worden, ein Hobby und Leidenschaft von Jakob Weiss.
1989 wurde die Tenne wieder verpachtet. Zeitgleich eröffnete im Kärntnerhof der Imbiss S’Neggerl, der 21 Jahre bestehen sollte. Die neue Pächterin betrieb die Diskothek erfolgreich weiter. Eine verlängerte Öffnungszeit bis 4 Uhr früh hatte jedoch immer wieder Beschwerden wegen Lärmbelästigung zur Folge. Ein eingeleitetes Betriebsanlageverfahren und die daraus folgenden Auflagen konnte die Pächterin nicht mehr erfüllen und gab auf. Franz Weiss sprang ein, kam den Auflagen nach und beteiligte sich an der Finanzierung des Parkplatzes gegenüber auf dem Bahngelände, womit er sich den geforderten Parkraum sicherte.
Die 1. „Rose vom Wörthersee“
Die Auszeichnung „Rose vom Wörthersee“, eine Idee von Entertainer Michael Tala, sollte an Personen verliehen werden, die sich um den Wörthersee verdient gemacht haben. Im September 2001 war es dann soweit und Prominenz aus Film, Musik und Wirtschaft traf sich in der Tenne, wo die Preisverleihung statt fand. Die Preisträger waren Mandy von den Bambis (Musik), Hannes Jagerhofer (Business), Franz Antel (Regie), Waltraud Haas (Film), Peter Weck (Film) sowie Klagenfurts Altbürgermeister Leopold Guggenberger. Überreicht wurden die Rosen von Ingrid Flick, Otto Retzer, Adi Peichl und Karl Spiehs.
Weitere Bilder des Events gibt es in der Fotogalerie.
Auch Andrea Berg war hier. Ihre Auftritte waren zweifellos Höhepunkte in der späteren Geschichte des Tanzlokals.
Damals war bereits Rudolf Mally Pächter. Franz Weiss, der einen Spürsinn hatte, was bei den Leuten ankam, schlug seinem Pächter vor, die Sängerin zu engagieren: „Die Frau müssen Sie kriegen!“. Eine Woche später war der Deal perfekt. Andrea Berg war für zwei Auftritte engagiert. Heute undenkbar bei der enormen Popularität, die sie genießt. Auch damals war der Hype um sie schon enorm. Die 600 Karten, mehr Personen fasste die Tenne nicht, gingen weg wie die warmen Semmeln. Der erste Auftritt war am 16. Okt. 2003, der zweite dann Anfang 2004. Beide Male war das Lokal berstend voll.
Rudolf Mally holte noch viele Stars der Schlager- Pop- und Volksmusikszene in die Tenne. Dazu zählen u.a. Franco Andolfo, Nik P., Jazz Gitti, Claudia Jung, Nino de Angelo, Jürgen Drews und die Edelseer.
Die Tenne ist inzwischen verkauft, glänzt aber weiter unter dem Motto „alleine bleiben gibt’s nicht!“. Lassen wir die Geschichte des Hauses mit dem Hit der Bambis „Melancholie“ ausklingen.
Die Bambis mit „Melancholie“ 1964
Quellen:
Grundbuch
Cur-Zeitung vom Wörthersee 1898
Grazer Tagblatt, 26. August 1913
Josef Pamperl, Geschichte von Krumpendorf am Wörthersee, 1929
Edwin Komauer, Selbstbiografie
Die Presse, Mandy und die Melancholie, 7.8.2016
Gespräch mit Dr. Franz Weiss im Jänner 2017
Website der Tenne Krumpendorf, www.tenne-krumpendorf.at
Wikipedia „Kraft durch Freude“