Pfarrchronik 1916 – 1921

1916

Georgskirche in Krumpendorf ca. 1910
Georgskirche in Krumpendorf ca. 1910

Mit 15. April wurde der Hochw. Provisor Viktor Ruprecht, der 5 Monate hierorts gewirkt hatte, als administrierender Kaplan nach Suetschach i. R. versetzt; an dessen Stelle kam H. Alois Nagelschmied, gws. Administrator in Suetschach ob Feistritz.

Pfarrchronik Krumpendorf 1916 Seite 85
Pfarrchronik Krumpendorf 1916 Seite 85

Militärgottesdienst! Am 14. Mai wurde in Krumpendorf auf den Prosch-Gründen sub coelo unter Beteiligung des hiesigen Militärs, der Heeresbahnabteilung, 600 Mann hoch, und der ganzen Krumpendorfer Gemeindeinsassen von Hochw. Herrn Stadthauptpfarrer u. Dechanten Heinrich Angerer unter Assistenz des hiesigen Pfarrprovisors v. Pirk ein Feldgottesdienst beim schön geschmückten Feldaltare zelebriert.

Versuch der Translat. der Pfarrk.! Am 21. Mai verkündeten „Krumpendorfs-Kirchleins“ eherne Klänge den Beginn einer außergewöhnlichen Festlichkeit. Galt es ja doch, dem sehnsüchtig vielfachen Wunsche der Krumpendorfer Gemeindeinsassen, des öfteren Gelegenheit zu bieten, unten in Krumpendorf in dem so idyllisch-schön gelegenen Kirchlein, ihrer Sonntagspflicht nachzukommen. Zu diesem Ende kam auch der Hochw. H. Dechant Angerer, der dazu doch den Impuls gegeben, dem die Krumpendorfer nun werden genug Dank wissen können, um ihnen die Erfüllung ihres Herzenswunsches kundzutun, an oben bezeichnetem Tage, um bei von Ihm selbst zelebrierten Festgottesdienste die diesbezüglichen Anordnungen des Fürst-Bischofs bekannt zu geben. Unauslöschlich wird der Culminationspunkt seiner besonders an die Krumpendorfer gerichteten Rede sein u. bleiben: Wie auf Bethlehems stillen Fluren um Mitternacht der Stern die Inkarnation des gottmenschlichen Herzens den Weisen verkündete, so auch fernerhin wird das „ewige Licht“ auch Krumpendorfern das Verweilen des lieben Jesukindes hier in eurem Kirchlein bekunden. Erweist euch deshalb in den kommenden Tagen würdig dieser Wohltat, dieses Gnadengeschenkes. Besucht das liebe Kindlein nur recht oft, damit euch nicht das „ewige Licht“ anklagen wird mit den Worten: Ich habe aufgezeigt das Jesukindlein, allein nur zu oft war ich bei ihm allein. – Gott, der Herr, wird gewiß die Arbeit, die sich H. Dechant bei all den Schwierigkeiten entgegenboten, tausendfach vergelten!

Vidi 10.2.1916, Angerer, Dechant

1917

Glockenabnahme. Am 4. April wurden auch hier die Kirchenglocken, 4 Stück, im Gesamtgewichte v. 1115 kg abgenommen. In der Pfarrk. Pirk mußten dieselben zunächst zerschlagen, stückweise herabgeholt werden. Einfacher ging es in der Zukirche Leinsdorf, wo sie, vom Glockenstuhl gelöst (…) hinabgeseilt wurden. Dieselben wurden, mit Kranzgewinden u. Reisig geschmückt, zur Sammelstelle Pörtschach geführt, um ihrer weiteren kriegerischen Bestimmung zugeführt zu werden.

Von 17. Aug. – 21. Oktober waren hier etwa 2000 Mann deutscher Soldaten dazu bestimmt, Schulter an Schulter mit Bundesgenossen, den eidlosen Verräter, den Italiener, von den heimatlichen Bergen in die Flucht zu jagen. Und in der Tat, der Durchbruch durch die italienischen Verschanzungen weit hinein ins Piave-Gebiet war die notwendige Vergeltungsmaßregel für den treulosen Feind.

1918

Mit 24.II. l. J. 1918 schied von uns der verdienstvolle wie liebenswürdiger Herr Dechant Hans Angerer, um für sein zeitliches, ersprießlich aufopferungswürdiges Leben u. Schaffen als Opfer der Nächstenliebe im Dienste seines Herrn zu vertauschen mit jener ewigen Krone, die seiner harrt im anderen Leben. Beliebt u. hochgeachtet von u. bei allen, die ihn kannten, wurde er als gws. guter Vorgesetzter auf dem Friedhofe zu St. Martin an der Seite seiner lieben Mutter zur ewigen Ruhe bestattet. R. i. P.

Vidi 18/6 1918, Jos. Petermann, Dechant.

1919

Von Mitte April bis Mitte November wurde die Pfarre Pirk vom hochwürdigen Herrn Pfarrer Malgaj von Tultschnig mitprovidiert.

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