Im Herbst 1971 werden die Krumpendorfer informiert:
„Ein Freudentag steht unserer Pfarrgemeinde bevor. Unsere Orgel ist bereits aufgebaut. In den
nächsten Wochen erfolgt die klangliche Anpassung an den Raum und das Reinstimmen…“
Am Marienfesttag, dem 8. Dezember 1971, war es dann soweit. Der Wunsch vieler Krumpendorfer
– und vor allem des Kirchenchors – ging in Erfüllung. Die neue Christkönig-Kirche erhielt eine
neue Orgel.

Über mehrere Jahre hinweg sammelten Krumpendorfer Einwohner und Besucher Spenden, um das Instrument zu finanzieren. Zusätzlich erhielten sie finanzielle Unterstützung von der Bischöflichen Finanzkammer und der Gemeinde Krumpendorf. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 450.000 Schilling. Die renommierte Orgelbaufirma Rudolf Novak aus Klagenfurt erhielt den Auftrag. Die Orgel ist rein mechanisch und verfügt über 16 klingende Register, die auf das Haupt-, Ober- und Pedalwerk verteilt sind.

Bei der Einweihung am 8. Dezember 1971 saß Komponist und Dirigent Nikolaus Fheodoroff an der
Orgel. Er kollaudierte (behördliche Abnahme/Genehmigung, Anm.) die Orgel und stellte sie der
Öffentlichkeit vor. Unter anderem mit Bachs grandioser Toccata und Fuge in d-moll beeindruckte
Fheodoroff die Anwesenden mit der Schönheit und Wucht des neuen Instruments.
Pfarrer Karre gab der neuen Orgel den Namen „Jubiläumsorgel“, da ihre Weihung in die Zeit des
900-Jahr-Jubiläums der Diözese Gurk fiel.
Die Weihe hielt Generalvikar Franz Kirchner. Unter der Gesamtleitung von Josef Inzko sangen die
Singgemeinschaft und der Kirchenchor gemeinsam die Kleine Orgelsolomesse von Josef Haydn und
andere Werke. Die Gesangsolisten waren die Familie Wildhaber aus St. Veit. Begleitet wurden Chor
und Solisten von den Streichern der Spielmusik des ORF. Auch der Männergesangsverein „Seerösl“
nahm an der Feier teil und verschönerte das Fest mit einigen Liedern.

Der Wunsch nach einer Orgel hatte mehrere Beweggründe: Zum einen war man sich bewusst, dass eine Orgel die Liturgie musikalisch bereichert. Mit dem neuen Instrument konnte der Kirchenchor sein Repertoire erweitern und nun auch Werke aufführen, die eigens für Chor und Orgel komponiert wurden – etwas, das mit dem bisher verwendeten Harmonium nicht möglich war. Zum anderen stellte die neue Orgel auch eine bedeutende Aufwertung der Kirche als Konzertraum dar.
Das war dann auch der Beginn von vielen Konzertveranstaltungen, die auch bei den Sommergästen
sehr beliebt waren. Ein eigenes Logo wurde entworfen, mit dem die „Kirchenmusik Krumpendorf“
angekündigt wurde.


Musik – ob im Rahmen der Liturgie oder als Konzert – hatte in der Christkönig-Kirche
Krumpendorf mit der neuen Orgel eine neue Heimat gefunden.
Quellen:
Gespräch Richard und Erich Marinitsch mit Josef und Edith Unterluggauer am 28.10.2020
Archiv von Josef Unterluggauer